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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 39

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Asiatische Nebenländer. 39 bcn Kaste behalten ihren Rang ; die aus gemischten Ehen bilden Mittelkasten, welche das Gesetz genau bestimmt. Die dunkelfarbigen Inder machen die vierte, dienende Kaste, die Sudra, aus. Es ist ihnen nicht erlaubt die Veda zu lesen; sie sind die Knechre der übrigen, gleichsam wie die He- loten der Spartaner. Die obern Kasten sollen sich eigentlich nie mit den Sudra's ehelich verbinden; Mischlinge dieser Art gehören zu der verabscheueten Kaste der Ehanda las oder Pacia's, wel- che zu den niedrigsten Verrichtungen gebraucht werden und für unrein gelten. Neben den Braminen bestanden auch die Buddhisten, eine Secte, welche die Weltseele (Buddha) verehrte, und den Unterschied der Kasten, so wie die Dreiheit, Trimurti, der In- der verwarf. Ohne Zweifel sind die dunkelfarbigen Inder die Ur- einwohner des Landes, und wurden von den aus den Hochge- birgen herabgesiiegenen, hellfarbigen Stämmen unterjocht. Jener Kastenunterschied gründet sich demnach auf eine Nationalverschie- denheit, welche Jahrtausende nicht haben verwischen können, weil durch Religionsmeinungen und angedrohte Ehrlosigkeit eine nnüber- steigliche Scheidewand errichtet worden ist, die unter Indiens Völ- kern bis auf den heutigen Tag fortdauert. Arabien stieß nördlich an Palästina und Syrien, östlich umfließt es der persische, westlich der arabische Meerbusen oder das rothe Meer, und südlich das arabische Meer. Nach der Ein- theilung der Alten zerfiel es in das p e t r ä i sch e Arabien, von der Hauptstadt Petra, das wüste und glückliche Arabien. Hohe Gebirge durchziehen desien Westküsten, stoßen nordwärts an die syrischen Gebirge und streichen dann nach den ostasiatischen Urge- birgen hin. Die Bergl Sinai und Horeb liegen im Norden. Klima und Boden wechseln auf die mannigfaltigste Art, und durch- laufen fast alle Grade von der schärfsten Kälte, durch eine liebliche Kühlung, eine balsamische Milde bis zur glühenden afrikanischen Hitze; von unwirchbaren Schneegesilden, magern Berggegenden, fruchtbaren, mit üppigen Südfrüchten prangenden Thälcrn, bis zu den tobten Sandwüsren, welche sich, wie ein ödes Meer, ins Un- endliche ausbreiten und keine Pflanze sprosien, keinen Quell flie- ßen lasten. Die Araber leiten ihren Ursprung ab von Jsmael, dem Sohne Abr achams und der Ha gar. Sie selbst nennen sich Vedevii, Beduinen, d. i. Sohne der Wüste; den asiatischen Völkern hießen sie Araber, d. h. Abendländer, den afrikanischen und europäischen hingegen Sara eenen, Morgenländer, und beide Benennungen werden durch die Lage der verschiedenen Wohnsitze gerechtfertigt. Wahrend die den Arabern benachbarten Nationen durch Ackerbau und Anlegung fester Wohnsitze einem Theile ihrer Unabhängigkeit entsagten, führten diese noch immer ein patriarcha-
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