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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 46

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
46 Erster Zeitraum. tenaikern; seine Truppen empörten sich, und Nebukadnezar machte einen verheerenden Einfall in Aegypten. Nach dessen Abzüge brach ein eigentlicher Bürgerkrieg aus, in dessen Folge Apries von sei- nem Feldherrn Amasis bei Momemphis geschlagen, gefangen nach Sais geführt, und dort der Volkswuth überliefert wurde. 570 Amasis behauptete sich auf dem angemaßten Throne und r. eh. rechtfertigte seinen Gewaltschritt durch eine weise Regierung. Der Handel erblühete, prächtige Tempel wurden erbaut, griechische Ansiedler erhielten die Stadt Naukratis, alle Mündungen des Nils durften beschifft werden, die alten Förmlichkeiten wichen einer freier» Sitte, jedoch mußtt ein jeder Unterthan seinem Nomarchen, (Be- zirksvorsteher) alljährlich Nachweisen, wovon er sich nähre. Sein Bündniß mit Polykrates, dem Herrscher von Samos, hob Amasis darum auf, weil er befürchtete, besten überschwengliches Glück wer- de den Neid der Götter wecken und unabsehbaren Jammer über ihn und seine Freunde bringen. Der Eroberer Cyrus riß in die- ser Zeit größere und kleinere Staaten an sich, berührte aber doch Aegypten nicht. Dessen Sohn, Kambyfes, aber griff selbiges mit siegreichen Waffen an, und Amasis war glücklich genug, den Fall seines Reiches nicht zu erleben. Dieses harte Loos traf seinen Sohn 525 Psammenit. Denn schon im ersten Jahre seiner Regierung drang Kambyses in Aegypten ein, siegte bei Pelusium, nahm Psam- menit nach einer kurzen Belagerung in Memphis gefangen, schenkte ihm zwar anfangs, von Mitleiden bewegt, das Leben, zwang ihn aber nachmals doch zum Tode, weil ec auf Freiheit und Rettung gesonnen. Seitdem ward Aegypten eine persische Provinz; der Perser abweichende Religion und Sitten reizten die Aegypter wohl zu mehr- maligen Versuchen das verhaßte Joch abzuschütteln, allein es ge- lang ihnen nie vollkommen. Bis zur Ankunft Alexanders des Gro- ßen 332 blieben sie unter persischer Botmäßigkeit, dann wurden griechische Sprache und Bildung bei ihnen vorherrshend. Mit Recht gehören die Aegypter unter die Hauptvölker der ältesten Geschichte. Sie waren am frühesten gebildet, besaßen Ge- setze, trieben Ackerbau, befleißigten sich der Feldmeßkunst und Astronomie, berechneten die Zeit nach Sonnenjahren von 365 Tagen 6 Stunden, und sind vielleicht auch die Erfinder der Schreibekunst. Sie verehrten die Naturkrafte unter den Symbolen der Thierwelt, woraus die Anbetung und göttliche Verehrung mancher Thiergat- tungen entstand. Der Apis, ein geheiligter Stier, von streng vorge- schriebenen und selten vorkommenden Eigenthümlichkeiten, ward durch ganz Aegypten für eine Gottheit anerkannt; so wie auch allen Osiris die männliche und Isis die weibliche Naturgott- heit unter dem Sinnbilde der Sonne und des Mondes waren. Andere Thiere hingegen, wie das Erocodil, der Ibis, die Katze
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