1833 -
Meissen Pesth
: Wigand Goedsche
- Autor: Herrmann, August Lebrecht
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Dritter Zeitraum.
Opis entsandte. Durch diese übte Antipater ein strenges Vergel-
tungsrecht an den Athenern, schlug sie bei Kianon (322), zwang
sie zur Unterwerfung und legte eine macedonische Besatzung in
Munichia. Demosthenes kam seiner Auslieferung an Make-
donien durch freiwilligen Tod zuvor, indem er Gift nahm (322).
Polysperchon, des Antipaters Nachfolger, erklärte, um sich beliebt
zu machen, alle griechische Staaten für frei, und eine wilde Pöbel-
herrschaft waltete nun in Athen, bei welcher Phocion, der im-
mer einer gemäßigten Aristokratie gehuldigt, nebst mehrern andern,
den Giftbecher zu leeren verurtheilt ward (319). Doch die Par-
thei der Aristocraten rief den Kafsander zu Hülfe; er kam, setzte
den Demetrius Phalereus zum Statthalter, dessen Milde die
Athener so entzückte, daß sie ihm 300 Ehrenfaulen errichteten (318).
Als jedoch der herrschbegierige Antigonus seinen Sohn Deme-
trius Poliorcetes, den Stadtebezwinger, nach Athen schickte,
mit der Erklärung, er komme um die Demokratie wieder herzu-
siellen (306), vergötterte das wankelmüthige Volk auch ihn, wah-
rend es das Todesurtheil über Demetrius Phalereus aussprach,
welcher Schutz in Aegypten suchte und fand.
Antigonus bedurfte des Beistandes seines Sohnes, dar-
um berief er ihn zu sich nach Asien. Seine rastlose Herrschbe-
gierde hatte die Könige Kassander, Ptolemaus, Seleukus und Ly-
simachus wider ihn bewaffnet und die Schlacht bei Jpsus in
Phrygien, wo jedoch nur die beiden letztem fochten, brachte dem
301 84jahrigen Antigonus den Tod und seinem Sohne Demetrius eine
v. eh. gänzliche Niederlage. Die Sieger theilten sich in das weitlauftige
Reich, Lysimachus nahm Vorderasien, bis an den Taurus, Seleu-
kus das ehemalige persische Asien, bis an den Indus. Von
Athen meldete man dem Demetrius, er möge nicht wiederkehren,
weil man im Frieden bleiben wolle; denn man fürchtete den Kaff
sander, und nun trieb er, von dem glücklichsten Sterblichenin
einen heimatlosen Abenteurer umgewandelt, Freibeuterei in
Thraeien. Da berief ihn Seleucus, seinen mächtigen Nachbarn,
dem Ptolemaus und Lysimachus mißtrauend, zu sich, half ihm
Cilicien erobern, damit er einen zuverlässigen Bundesgenossen
gewänne, und vermahlte sich mit dessen Tochter Stratonice. Un-
terdessen gerieth Athen unter die Zwingherrschaft eines gewissen
Lachares, der sich zum Tyrannen aufwarf. Demetrius vernahm
es, erschien mit einer Flotte vor dem Piraeus, nöthigte die Athe-
2oo ner zur Unterwerfung, bewies große Milde, und ward aufs neue
ihr hochgefeierter Herrscher.
228 Kassander starb und hinterließ zwei Söhne, Antipater und
Alexander. Hadernd stritten sie sich um den erledigten Thron.
Ersterer ermordete seine Mutter, Th essalonice, die letzte Schwe-
ster Alexanders des Großen, dagegen rief der jüngere, Pyrrhus,
den König von Epirus, und Demetrius zu Hülfe. Pyrrhus erschien