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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 148

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
148 Vierter Zeitraum. Rheims, Troyes, Beauvais und Amiens, noä-untetworfen. Ho- «3 norius beschloß nach einer 2'8jährigen Regierung seine rühmlose ^ Laufbahn und sein Geheimschreiber 423— Johannes bemächtigte sich mit Hülfe der Soldaten des 425-=: Thrones, behauptete selbigen aber nur kurze Zeit, denn Valentinian kl!., des Honorius Schwestersohn, ein 7jähriger Knabe, ward, unter der Vormundschaft seiner Mutter 425 — Placidia, auf denselben erhoben. Nie gelangte er zu irgend einer 455--- geistigen Selbstständigkeit, sondern blieb das verächtliche Werkzeug sei- ner Höflinge oder seiner unwürdigen Lüste, daher kümmerte ihn auch des Reiches sichtlicher Verfall wenig. Afrika ging verloren, denn der dortige Statthalter Bonifacius rief den Vandalenfürsten Genfer ich oder Geiserich aus Spanien zu sich, und dieser grün- 42v dete daselbst ein vandalisches Reich. Die Rache der von ihm beleidigten Westgothen fürchtend, forderte er den König der Hunnen, Attila, zur Hülfe auf, der Welt eine furchtbare Gei- ßel. Attila, Sohn des Mandras, bestieg nach seinem Oheim 434 Roas den Thron, welchen er mit seinem Bruder Bleda thei- len sollte. Ein ungebandigter, nach unermeßlicher Herrschaft schmachtender Geist wohnte in feinem kleinen, durch Häßlichkeit abstoßenden Körper. Er habe das Schwert ihres Schutzgottes ge- funden, versicherte er seinen Landsleuten, und mit blinder Vereh- rung gehorchten sie seitdem seinen Befehlen. Seinen Bruder räumte 444 er aus dem Wege, unterwarf sich alle Hunnenstamme, sammelte unter seine Fahnen Vandalen, Ostgothen, Gepiden und Franken und zog gen Persien, von dessen Reichthümern er gehört. In den Ebenen Armeniens geschlagen warf er sich auf das morgenlandi- sche Reich. Dreimal unterlag der damalige Kaiser Theodosius Ii.; 70 Städte Griechenlands sanken in Trümmer, und vom schwar- zen bis zum adriatischen Meere stiegen die Rauchsäulen cinge- ascherter Dörfer empor, bezeichnete grauenvolle Verwüstung seinen Weg. Constantinopel wäre gefallen, hätten es nicht feine festen Mauern gerettet, dem brausenden Ungestüme dieser Barbaren un- einnehmbar. Jetzt gedachte Attila die Westgothen zu werfen. 700,000 Mann folgten ihm über den Rhein und bei Chalons an 451 der Marne bereitete sich ein blutiger Kampf. Theodorich, König der Westgothen, war entschlossen alles gegen alles zu wagen; ihm zogen zu Hülfe die Burgunder, die Alanen von der Loire unter ihrem Könige Sangipan, die ripuarischen, die salischen Franken und ein römisches Heer unter dem Befehle des kriegs- kundigen Aü'tius. Der Kampf war blutig und lang; 160,000 Todte bedeckten die Wahlstatt, aber die Barbaren flohen über den Rhein zurück; Gallien stand gerettet. Einstweilen zog Attila in sein Reich; Honorier aber, des Kaisers' Valentinian Schwester, wegen ihrer ungeregelten Sitten in ein Kloster verbannt, ließ dem Hunnenkönige ihre Hand anbieten, wenn er kommen und sie be-
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