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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 162

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
162 Fünfter Zeitraum. nrtung ihres Sohnes einer freudenlosen Zukunft entgegen sehend, unterhandelte schon mit dem byzantinischen Hofe wegen eines zukünf- tigen Aufenthaltsortes auf kaiserlichem Gebiete; da erlosch die be- 5 >,4 reits schwach glimmende Lebensflamme Athalarichs, und Ama- n Ch. lasuntha machte jetzt neue Entwürfe für die Behauptung der Re- gierung, auf welche ihr stolzer Sinn so ungern verzichtete. 5u— Theodahat, ein Vetter Amalasuntha's, schon ziemlich be- 5:7--- jahrt, ward von ihr zum Throne befördert, nachdem er ihr hatte 3 geloben müssen, er werde die Zügel der Regierung stets in den Händen seiner Wohlthäterin lassen. Verratherisch kerkerte er sie aber kurz nach erlangter Königswürde ein, und gebot darauf sie im Bade zu erwürgen. So endete die in vieler Beziehung ausgezeichnete Tochter Theoderichs des Großen. Den nichtswürdigen Theodahat ereilte eine baldige Vergel- tung. Ein unternehmender Kaiser saß auf dem Throne zu Con- stantinopel. Justinian l. beabsichtigte vollen Ernstes die Wie- derherstellung des römischen Reiches, so wie es vor der durclstheo- dosius den Großen vorgenommenen Theilung (395 n. Eh.) ge- 534 wesen. Die schnelle Eroberung des Vandalen reich s in Afrika durch seinen tapfern Feldherrn B elisar i ns galt ihm als ein gün- stiges Vorzeichen für seinen fernem Plan. Unter dem Vorwände, den an Amalasuntha verübten Mord zu rachen, erklärte er ihrem Mörder den Krieg, welchen auch Belisarius ohne Zögern in Sici- 535 lien begann. In kurzem war er im Besitze dieser Insel. Im fol- genden Jahre setzte er nach Italien über, fand einen starken An- hang unter den Einwohnern, denen die a r i a n i s ch e n Gothen stets verhaßt geblieben, eroberte Neapel durch Ueberfall, und schnell wie das Reich der Vandalen schien auch das der Gothen dem Untergange zuzueilen. Theodahat, feig und verzagt, wie alle Ty- rannen und Bösewichter, schwankte rathlos zwischen niederträchtiger Kriecherei gegen den byzantinischen Kaiser tind übel gewählten Maß- regeln zur Verteidigung, bis endlich die Gothen in dem allgemein gefühlten Bedürfnisse eines mannhaften Regenten einem Krieger von geringer Herkunft ihr Vertrauen schenkten, ihn, nach germani- scher Sitte, auf einem Schilde empor trugen und _ Vitigis zu ihrem Könige ausriefen. Einer seiner Vertrau- ü4o--- ten stieß den Theodahat nieder, als er von Rom nach Ravenna 3 eilen wollte; der neue König aber begab sich sodann ohne Saumen dahin und nöthigte daselbst Malasuntha, eine Tochter Amalasun- tha's, ihm die Hand zu reichen, damit er sich dem alten Kö- nigsgeschlechte einbürgere. Rom war nur durch 4000 Gothen be- setzt; Belisarius zog vor selbiges, knüpfte geheime Verbindungen mit den Bürgern an, und nöthigte so die Besatzung zum Abzüge; darauf legte er sich mit seinem kleinen Heere von 5000 Mann in die Stadt. Vitigis erschien belagernd vor selbiger mit 150,000 Streitern. Doch geübter im Kampfe, wo Mann steht gegen Mann,
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