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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 229

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
229 Hohenstausisches Kaiserhaus. Ktib dritten Römerzuge in Reichsangelegenheiten dort gewesen, um die bereits eingeleitete Vermahlung zwischen seinem ältesten Sohne Heinrich und Constanze, der Tochter Rogers, des Königs beider Sicilien, zu Stands zu bringen. Dem Anscheine nach ein Meisterstück der Politik, und doch der Anfangspunkt des künftigen Falls der Hohenstaufen, denn wider der Menschen Er- warten und Hoffen gestaltet oft die Zukunft, was die Klugheit vermeintlich sicher gefügt und bereitet! Im Greisenalter fühlte sich der unermüdliche Kaiser Friedrich !. noch gedrungen einen Kreuzzug zu unternehmen, auf die Kunde, Jerusalem sey durch Saladin in die Hände der Ungläubigen gefallen. An der Spitze lis,i von 150,000 auserlesener Streiter zog er aus; doch dieses sollte "00 das Ende seines thatenreichen Lebens seyn! Er badete in den kcystallhellen, aber eiskalten Fluten des Fluffes Seleph oder Kalykadnus; eine plötzliche Erstarrung ergriff ii)p ; halbtodt zog man ihn heraus und bald verschied er, 70 Jahre alt, in den Armen der Seinigen. Sein Leichnam ward zu Tycus beerdigt. Heinrich Vi. glich seinem Vater nicht, denn Klugheit ar- I1,m tete bei ihm in Hinterlist, Strenge in empörende Grausamkeit “g7 aus. Dessen Tod machte ihn aus dem einstweiligen Verweser =t'1 des deutschen Reichs, wozu ihn Friedrich während seines Kreuz- zuges ernannte, zum Kaiser desselben. Eben so unerwartet fiel ihm durch das plötzliche Absterben Wilhelms Ii., Königs von Si- cilien, dieses schöne Reich durch seine Gemahlin Constanze, dessen Vatersschwesier, zu. Doch stellte eine Gegenparthei in dem Gra- fen Tan cred von Lecce, einem natürlichen Sohne des Her- zogs Roger von Apulien und Enkel des Königs Roger I., einen Mitbewerber wider den ihr verächtlichen deutschen Monarchen auf. Heinrich drang mit Heeresmacht bis Apulien, lähmte die uoi Gegner durch den Schrecken seines Namens, mußte aber dessen un- geachtet Italien wegen einreißender Seuchen verlassen, worauf Tancred ganz Apulien, bis auf wenige Platze, wieder in Besitz nahm. Deutschlands Angelegenheiten beschäftigten Heinrich Vi., wo er mit durchgreifender Strenge verfuhr. Den König von England, Richard 1. Löwenherz, welcher den Herzog Leopold von Oestreich nach der Einnahme von Akkon oder Ptolemais be- leidigt hatte und deshalb von diesem gefangen genommen wurde, da er, als Pilger verkleidet durch Wien reiste, ließ sich der Kaiser ausliefern, und verwahrte ihn auf dem festen Schlosse Trifels, im Elsaß, so lange bis er ein Lösegeld von 100,000 Mark Silbers im erpreßt hatte. Diese Summe verwendete er zu einer neuen Rü- stung gegen Italien. Durch glänzende Versprechungen vermochte er die Genueser und Pisaner seine Landung in Sicilien zu unter- stützen. Sein Gegner, Tancred, war inzwischen gestorben, um sv leichter gelang ihm daher die beabsichtigte Eroberung. Meister von Palermo hielt er schauerliche Strafgerichte über alle, so widec
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