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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 232

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
232 Siebenter Zeitraum. zurück, der ihm auch in Jerusalem nach Möglichkeit Widerwärtig- keiten bereitet hatte. Wiederum widmete sich Friedrich dm Ange- legenheitcn seiner italienischen Lande und nach I5jahriger Anstren- gung gelang es ihm, Apulien und Sicilien unmittelbar mit dem Kaiserreiche zu verbinden, was ihm aber mit den lombardischen Städten nicht glückte. Deutschland erheischte des Kaisers Gegen- wart, denn Unordnungen aller Act waren eingeriffen. Auf einem 1235 feierlichen Reichstage zu Mainz erließ er Verordnungen zur Auf« rechthaltung eines allgemeinen Landfriedens, vorher vollzog er zu Worms eine dritte Vermahlung, (denn auch Jolante war gestor- den) mit Jsabella, der Tochter des Königs von England, Hein- richs 11!.; endlich übte er eine traurige aber nothwendige Strenge gegen seinen Sohn Heinrich, der sich wider ihn empörte. Er setzte ihn gefangen und ohne Versöhnung noch Reue starb er nach siebenjähriger Gefangenschaft, in dem Schlosse Neocastco, in Cala- brien. Die lombardischen Städte erhoben sich abermals; sie er- 1227 litten eine harte Niederlage bei Cortenuova, erboten nch zur Unter- werfung gegen glimpfliche Bedingungen, da aber Friedlich dieselbe unbe- dingt verlangte, so trieb er sie zur Fortsetzung ei er verzweifelten Gegenwehr und sah von nun an keine frohen Ta mehr. Sein Sohn Entius geriekh in die Gefangenschaft der B ger von Bo- logna, aus welcher er ihn nicht befreien konnte; 22 ahre, bis an seinen Tod, schmachtete der unglückliche Prinz im ' erker. Mit dem Papste Gregor Ix. gerieth Friedrich in neuen Zwiespalt, wo- durch sein Ansehn verlor. Zwar besreiete ihn dessen Absterben 224r von seinen Verfolgungen, allein Innocenz Iv., welcher nach ihm regierte, trat in seine Fnßtapfen, ließ sogar in Heinrich Raspe, Landgrafen von Thüringen, einen Gegenkönig in Deutschland wider den Kaiser ernennen, und da dieser vor Jahresfrist starb, einen 224t, andern durch die Erwählung des Grasen, Wilhelm von Hol- l a n d, welcher den vielfach bedrängten und am Ende seiner Tage mit Kummer überhäuften Kaiser überlebte. Ungeachtet seiner ho- den Bildung, er sprach sechs Sprachen, die lateinische, griechische, deutsche, italienische, französische und arabische, liebte und übte die Dichtkunst, förderte die Wissenschaften, hatte er Deutschlands Ruhm weder begründen noch erhalten können, wo er aller- dings auch nur neun Jahre zusammen gerechnet im ganzen Laufe seiner 35jährigen Regierung verweilte. Sein Sohn K onra d !V. mußte gegen dieselben Widerwärtigkeiten ringen. Der Bann, welchen der Papst gegen seinen Vater geschleudert, -- 4 ging auch auf ihn über. Er unterstützte den Gegenkönig Adolf von Holland, und Konrad konnte ibn nicht überwinden. In Gemein- schaft mit seinem Stiefbruder M an sc ed unterwarf er sich zwar Italien, reizte aber durch seine Harte Neapel zur Erneuerung der Feindseligkeiten. Da er Manfred nur ein halbes Vertrauen schenkte, entfremdete er sich auch diesen. Innocenz Iv. hörte nicht auf,
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