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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 233

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
233 Hohenstaufisches Kaiserhaus. Konrad Iv. zu verfolgen, denn er behielt sein Hauptziel, Sicilien dem Hause Hohenstaufen zu entreißen, unverrückt im Auge. Ein Fieber ergriff Konrad Iv. in seinem Lager bei Levallo und raffte ihn in seinem 2'l. Lebensjahre schon hinweg. Es waltete der Verdacht, daß ihm Manfred Gift gemischt habe. Seine Gemah- 1254 lin, Elisabeth, hatte zu Landshut bei ihrem Vater, dem Herzoge Otto von Baiern, einen Sohn geboren, welcher den Namen Konrad in erhielt. Adolf von Holland blieb jetzt als einziges Oberhaupt des tief zerrütteten Deutschlands übrig, ohne Ansehn und Würde, und in einem Feldzuge gegen die Frösten. ward er rühmlos auf der 1220 Flucht erschlagen. Die Verwirrung im deutschen Reiche wuchs von nun an zu einer verderblichen Höhe. In sinkender Stusenfolge war die deut- sche Kaiserkrone bereits von Herzogen auf Grafen und Landgrafen gekommen, jetzt aber begehrte sie gar niemand in Deutschland. Durch die hadernde Eifersucht der geistlichen Wahlfürsten erhielt endlich Deutschland zwei ausländische Kaiser, den Grafen Richard von Eornwallis, den Bruder des Königs von England, 1257 Heinrichs Hi., und Alfons X., König von Kastilien. Ersterer kam nur vier Mal, letzterer niemals nach Deutschland; sie blieben bedeutungslose Schattenfürsten. Als ersterer starb, kümmerte man 1272 sich auch nicht um den noch zwölf Jahre fortlebenden Alfons, sondern schritt zur Wahl eines neuen Kaisers unter den Vorneh- men Deutschlands. Noch war in Konrad in, dem Sohne Konrads Iv., ein letz- ter Sprößling der Hohenstaufen übrig; aber wegen seiner zarten Jugend blieb er unbeachtet, und durch seine bedrängte Lage schien er aller höhern Ansprüche verlustig zu gehen. Da bot ihm Ita- lien unerwartet die' Hand. Von langem Hader erschöpft, begegne- ten sich die dortigen Welfen und Ghibellinen in dem Wun- sche, zu allgemeiner Beruhigung den letzten Hohenstaufen an ihre Spitze zu stellen und ihn zum Könige beider Sicilien zu er- nennen. Diesen Schlag abzuwenden übertrug der Papst Jnno- cenz Iv. die Verwaltung dieses Landes an Manfred, den na- türlichen Sohn Friedrichs 1!. Auf ein zufällig entstandenes m* oder absichtlich verbreitetes Gerücht, Konradin sey gestorben, setzte sich Manfred die Krone von Sicilien selbst auf. Hiergegen rief 1253 Clemens Iv., welcher seitdem den päpstlichen Stuhl bestiegen, Karl von Anjou, den Bruder des Königs von Frankreich, Ludwigs Ix. oder des Heiligen, nach Italien, um die sicilische Krone, die er um keinen Preis einem Hohenstaufen lasten wollte, zu übernehmen. Karl von Anjou folgte der Einladung und be- hauptete sich gegen Manfred, der nach der blutigen Schlacht bei Benevent unter den Todten gefunden ward. Karl begann sein 1200 Regiment mit Einkerkerungen und Verfolgungen, dringend bestürm-
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