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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 242

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
242 Siebenter Zeitraum, pflanzt, auf welchem es 331 Jahre verblieb. Die Beruhigung des Innern war des neuen Monarchen erste Sorge. Die Bcaban- ?on mußten England an einem Tage verlassen, und die festen Burgen der Ritter wurden, bis auf wenige, abgebrochen. Die nördlichen, von den Schotten besetzten, Provinzen brachte ec wieder unter seine Botmäßigkeit, demüthigte die räuberischen Bewohner von Wales, und in Frankreich vereinigte er Bretagne mit seinen rios übrigen dortigen Besitzungen, so daß nun Frankreich vom Eanal und der Nordsee fast ganz abgeschnitten war. Die Züge über das Meer wurden den Vasallen lästig; Heinrich ließ sich statt dessen eine Entschädigung in Geld gefallen, Scutagium genannt, wofür er Miethcruppcn warb und die Macht der Vasallen be- schrankte. Ein zweimaliger Krieg mit dem immer mißtrauischer werdenden Frankreich war bereits ausgebrochen, da leistete Hein- rich selbst Ludwig Vji. den Lehenseid für die Normandie, ein Gleiches that sein Sohn Richard für dasherzogthumguienne, der jüngste, Gottfried, für Bretagne und der älteste Heinrich für die Grafschaften Anjou und Maine, um die gehegten Besorg- nisse wegen so großer, zusammenhängender Ländermassen zu entfer- nen. Da jedoch diese Söhne noch alle minderjährig waren, lag jene Unpartheilichkeit mehr in dem Scheine als in der Wirklichkeit. Noch gab es über die Ordnung der Thronfolge kein Gesetz, darum ließ Heinrich I!., zur Abwendung künftigen Zwiespalts, feinen älte- ii7» sten Sohn zu seinem Nachfolger krönen. Eine lauge Reihe von Widerwärtigkeiten bereitete Heinrich 1j. sein ehemaliger Canzler, Thomas Becket, früher sein eifrigster Diener, und später sein bitterster Feind, nachdem ec selbigen zum Erzbischof von Eantcr- bury ernannt. Und-als ein rasches, im Unmurhe gesprochenes Wort des Königs die vier Ritter Reginald Fitz-Urse, W i l- helm von Traci, Hugo von Moreville und Richard Brito antrieb, diesen Prälaten zu Canterbury vor dem Altäre zu ermorden, so mußte sich ftldigcr zur ruieenden Buße an Beckets 1174 Grabmahl, den man zum Martwer, Wuuderthäter und Heiligen erhob, entschließen, um die Wuth des Volks und der Elerisel zu beschwichtigen. Das benachbarte Irland, von den Griechen Ierne, von den Römern Hib ernia genannt, sollte der englischen Krone unter- 1175 worfen werden, welches jedoch nur zum Theil gelang; dessen gänz- liche Bezwingung blieb einer spätern Regierung Vorbehalten. Ein Krieg gegen die eigenen Söhne, Heinrich und Richard, trübte noch die letzten Jahre dieses Königs. Der älteste starb, ohne sich mit 1183 seinem Vater versöhnt zu haben, und die Entdeckung, daß auch sein jüngerer Sohn Johann, dem er besonders vertraut, gleichfalls an dein Eomplotte wider ihn Theil genommen habe, erschütterte "Ls Heinrich 1l. so tief, daß er kurz darauf starb. Die Abschaffung
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