1833 -
Meissen Pesth
: Wigand Goedsche
- Autor: Herrmann, August Lebrecht
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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258 Siebenter Zeitraum.
Söhne des Grafen Tancred von Hauteville, von d neu Robert
Guiscard, der schlaueste', sich vom Papste Leo Ix., den er ge-
fangen genommen, mit Apulien belebnen ließ, und nahm alsdann
den Tatel eines Herzogs von Apulien und Calabrien
an. «Lein ;ungster Bruder, Roger, fügte diesen Eroberungen
noch Sicilien bei, und brachte, nach dem Absterben seines Bru-
ders und dessen Söhne, sammtliche Lande an sich. Sein Sohn
Roger kl. vollendete die Eroberung Unteritaliens nebst Neapels
und nannte sich zuerst: König bei d e r S i c i li e n; Paler-
m o war die Hauptstadt und Sicilien galt für das Hauptland,
woher auch jener Name. Schon in den nächsten Regenten,
Wilhelm I. (f 1166), Wilhelm Ii (st 1189), regte sich
der heldenkübne Geist der Normannen nicht mehr. Mit letzterem
erlosch der Stamm Tancreds, und der Kaiser Heinrich Vi. erhob
Ansprüche auf das Königreich beider Sicilien vermöge seiner Ge»
mahlin Constanze, der Tochter Rogers !!. Der deutschen
Oberherrschaft abgeneigt wählten die Sicilianer einen natürlichen
Sohn Rogers, Tancred, zum Könige, welcher Heinrichs Vi.
Eroberungsversuch auf Unteritalien auch glücklich vereitelte. Doch
Tancred starb und die Wahl seines unmündigen Sohnes Wil-
helm I!k. überlieferte denselben nur dem erbitterten Hohenstaufen
zu Gefangenschaft und Tod. Bis zum Absterben Konrads Iv. stan-
den beide Sicilien unter dem Scepter der ho hen stau fischen
Kaiser, welchen alsdann K ar l von An j o u an sich riß und seine Dy
nastie nach Italien verpflanzte. Doch trennte sich Sicilien von
dem Festlande durch die sicilkonische Vesper und blieb 160
Jahre hindurch bei dem Hause Aragonien, auf das es durch
Peter Mi. überging, den Gemahl Constantia's, der Tochter Man^
freds, der ein natürlicher Sohn des Kaisers Friedrich Ii. war.
Wahrend Unteritalien zu einem großen monarchischen
Staate verschmolz, schied sich Oberitalien in viele kleine Frei-
staaten. Mailand, an der Spitze des lombardischen Stadte-
bundes, erlangte, nach vielen Drangsalen, durch den Frieden
von Consta nz, 1183, doch endlich große Freiheiten, welche
Heinrich Vi., einzig mir Unteritalien beschäftigt, nicht antasten
wollte, Friedrich Ii. aber nicht zu beeinträchtigen vermochte. Das
Haus Anjou strebte zwar nach Gesammtherrschaft ip Italien, und
die bisherigen Parteinamen Guelfen und Ghibellinen er-
hielten eine ganz veränderte Bedeutung, indem man alsdann unter
ersteren Freunde, unter letztem Fein d e der Franzosen ver-
stand; doch kam ein solcher Gesammtverein nie zu Stande, wohl
aber übten einzelne Familien harte Tyrannei über ihre Mitbürger
und Mailand seufzte schwer unter der der D e ll a T o rr e. Vene»
big und Genua erblüheten vornamlich wahrend der Kreuzzüge,
berührten sich aber feindselig in ihren Schisfftchrts - und Handels-
v rrheilen. Jenes gewann bei Errichtung, dieses bei Zerstörung