Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 276

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
276 Achter Zeitrauw. fc«25. ris überliefert haben, wäre er nicht genöthigt gewesen, na"b Enq- land zu eilen, um Verstärkung zu holen. Der Hof gerieth in die 1415 äußerste Bestürzung und ernannte den Grafen Bernhard von Armagnac zum Eonnelable, als den einzigen, welcher dem ge- fürchteten Herzoge von Burgund werde die Spitze bieten können. Schnell hinter einander starben der Dauphin Ludwig und dessen Bruder Johann, so daß der jüngste Prinz, der 14jährige Karl, Dauphin ward, über welchen der Connetable Armagnac einen unbeschränk- 1416 ren Einfluß ausübte und seine Macht zu einer drückenden Zwing- herrschafl mißbrauchte. Dieß trieb den Herzog von Burgund zu einem Bündnisse mit England. Heinrich V. führte ein Heer von 25,000 Mann herbei, bemächtigte sich der Normandie, der Herzog von Burgund nahm Paris, schaltete daselbst als Feind; der Graf Armagnac nebst vielen seiner Anhänger, Armagnacs genannt, starben durch den Dolch oder unter dem Schwerte des Henkers; selbst der König gerieth in des Herzogs Gewalt, und nur mit Mühe hatte man den jungen Dauphin geflüchtet. Die sittenlose Königin Isabelle hingegen schloß, voll eines unnatürlichen Hasses 1418 wider den Dauphin, mit dessen Gegnern einen Bund. Karl nahm den Titel eines Regenten an; eine scheinbare Versöhnung kam zwischen ihm und dem Herzoge von Burgund zu Stande, doch bei einer zweiten persönlichen Zusammenkunft auf einer Brücke 1410 über die Nonne, unweit Monterau ward Johann von Bur- gund unter den Augen des Prinzen durch Tanncgui du Eh ate l ermordet. Doch sein Sohn, Philipp der Gute, ward der L-n2i. Erde seiner Entwürfe und seiner Gesinnungen. Vermöge des Ver- Mai träges zu Troyes vermählte sich der König Heinrich V. mit 1420 Calharina, der Tochter Karls Vi., unter der Anwartschaft auf Frankreich nach dem Ableben des jetzigen Königs. Von nun an zerfiel Frankreich in zwei feindliche Hälften; wovon sich die eine, vornehmlich die Provinzen jenseits der Loire, für den Regenten, Karl, die andere, aus den nördlichen Provinzen bestehend, für den v422 Herzog 'von Burgund erklärte. Heinrich V. und Karl Vi. starben in einem Jahre, worauf sich der bisherige Regentsogleich unter dem Namen i«2 Karl Vis. zum Könige erklärte, wahrend man von Sei- ten Englands Heinrich Vi., den nachgelassenen Sohn Hein- ~'39 richs V., damals neun Monate alt, zum Könige von Frankreich ausrief. Die Waffen der Engländer waren siegreich; schon stan- den sie an der Loire, Orleans wankte, Karl Vii. gedachte nach der Provence abzuzkehen, der Muth seiner Streiter war gebrochen, da kam wunderahnlich Rettung von einer Bauerndime! I o- hanne d'arc, aus dem Dorfe Dom-Remi, in Lothringen, 27 Jahre alt, erschien vor Robert von Baudricourt, dem Gouver- neur der Stadt Vaucouleurs, an der Maas, sprach im Tone ei- ner Prophetin, und behauptete, es sey ihr von Gott der Auftrag geworden, Orleans zu retten und den Königs Karl nach Rheims zur
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer