Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 291

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England; Könige aus dem Hause Anjou oder Plantagenct. 281 doch war dieß gerade der Anfang ihres Sturzes. In dem Sohne des Verstorbenen erstand für sie ein weit gefährlicherer Gegner. i46i Eduard, ein 20jahri'ger Jüngling, minder bedenklich, und küh- ner und thatiger als sein Vater, begeisterte die große Menge für sich, und ohne den Beschluß des Parlaments zu erwarten, ließ er sich als Eduard Iv. zum Könige von Englandausrusen. Ei- nen langen .blutigen Tag focht er in der Schlacht bei To u ton, dm 20. unweit Uork, gegen Margarethe und ihre Anhänger, und meinte Wnrs mit dem schwer errungenen Siege Sicherheit erkämpft zu haben. J Gleichwohl rief feine heldcnkühne Gegnerin noch einmal Streiter den is. unter ihre Fahnen und lieferte das Treffen bei Hoxham; doch sie sträubte sich vergebens gegen ihr bitteres Vcrhangniß. Ihre Truppen wurden zerstreut, sie selbst gerieth, mit ihrem Sohne Edu- ard in einen nahen Wald fluchtend, unter eine Räuberbande, ward aller ihrer Kostbarkeiten beraubt, entwischte, da sich die Räu- der bei Theilung der Beute schlugen, wurde nochmals von einem der Mordgefellen angehalten, da sie ihm aber ihren Stand entdeck- te, verschaffte ihr selbiger Gelegenheit nebst ihrem Sohne nach Frankreich zu entkommen, wo Margaretha, in Erwartung günsti- gerer Lage, bei ihrem Vater in Nancy weilte. Ihr Gemahl war nicht so glücklich; man fand ihn rm folgenden Jahre in Lancashice, wo er sich'verborgen gehalten, auf, doch da ihn Eduard für un- schädlich hielt, begnügte er sich denselben im Tower einzuschließen. Er selbst stürzte sich in den Strudel ausgelaffenec Vergnügungen, ließ aber, damit er seine neue Macht durch gewichtige Verwandt- schaft stütze,, durch den Grafen von Warwick um die Hand der Prinzessin Bonne von Savoyen, eine Schwester der Gemahlin Ludwigs Xi., werben. Bei einem Ritt auf die Jagd trat, er in "24 dem Landhause der verwitweten Herzogin von Bedsord ein, sah dort ihre schöne Tochter Elisabeth von Woodeville, deren Ge- mahl in der zweiten Schlacht bei St. Albans gefallen war, und fühlte sich von ihren Reizen so gefeffelt, daß er sich, uneingedenk aller politischen Bedenklichkeiten, heimlich mit ihr vermählte. Der König von Frankreich, empfand diese Beleidigung tief und der Graf Warwick beschloß für seine Beschimpfung Rache zur gelegenen Zeit. So loderte die schlummernde Flamme des Bürgerkriegs von neuem auf, denn der Graf von Warwick benutzte eine in Porkshire aus- gebrochene Empörung, die Faden seines Plans an selbige zu knü- pfen und hatte sogar den Bruder des Königs, den Herzog Georg von Clarence, in seine Partei gezogen. Eduards Sorglosigkeit "6» lieferte ihn seinen Gegnern gefangen in die Hände, doch entwischte er wiederum, floh nach Holland, und jetzt wurde Heinrich Vi. aus dem Tower hervorgehelt und auf den Thron gesetzt, wegen seiner offenbaren Geistesschwäche aber übernahmen Warwick und 1470 Clarence die Regentschaft, bis sein Sohn Eduard volljährig seyn werde. Doch Eduard Iv. war nicht gemeint vom Platze zu wei- *
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer