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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 296

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
2w Achter Zeitraum. ten ihn endlich seine Unterthanen der Negierung, nachdem sie ihn genöthigt, seine Schwester Isabella für die Nachfolge zu bcstim» men. Ihre Vermahlung mit Ferdinand, Prinzen von Ara- -rgonien, gab ihr einen kräftigen Mitregenten und bereitete die, fünf Jahre darauf erfolgende, Verschmelzung beider Staaten vor. A r a g o n i e n wurde, wie Castilien, durch innere Parteiun- gen und Kriege mit den Nachbarstaaten oftmals erschüttert, nur gestaltete sich das Volksleben und das Verhaltniß der Untertha- nen zu ihrem Herrscher eigenthümlicher. Die Kämpfe zwischen den Christen und Mauren fanden in diesem gebirgigen Theile Spaniens häufiger und hartnäckiger statt, wobei die Regenten al- lein auf die Tapferkeit ihrer Unterthanen rechnen mußten. Da- durch aber erlangten diese eine gesetzliche Selbständigkeit, welche sie vor dem Druck und der Willkühr eines Tyrannen schützte. Bei allen wichtigen Angelegenheiten bedurfte es der Zustimmung des hohen und niedern Adels', der Abgeordneten der Geistlichkeit und der Städte. Der Großjustizverweser, Justizia, besaß eine Gewalt, die sogar dem Könige furchtbar werden konnte. Uebrigens erweiterte sich Aragonien gegen Süden und Norden und erlangte selbst die Herrschaft über mehrere Inseln durch die Tapferkeit eini- , ge seiner Könige. Peter 111, (1276 — 1285) brachte Sici- lien an sich, das sich durch die sicilianische Vesper 1282 von Neapel, wo Karl von Anjou gebot, los riß. Alfons Iii. (1285 — 91) eroberte Majorca. Jacob Ii. der Gerechte (1291 — 1327) ward vom Papste mit Sardinien und Corsica belehnt, züchtigte die Tuneser wegen verübter Seeräuberei, und vereinigte Valencia und Catalonicn für immer mit Aragonien. In demsel- den kriegerischen Geiste herrschten noch Alfons Iv.- der Gütige ( 1327 — 36 ) und Peter Iv. (1336 — 87) Johann I. ( 1387 — 95), liebte Musik, Poesie und das Vergnügen des Tanzes mehr, als die ernsten Geschäfte der Regierung; allein Martin, sein Bruder ( 1395 — 1410), bisher Regent von Sicilien, vereinigte, auf den Thron von Aragonien berufen, bei- de Länder wieder. Sein kinderloses Absterben setzte das Reich eine Zeitlang in Verwirrung, bis Alfons V. (1416 —58) die ent- wichene Ruhe zukück rief. Durch Adoption bestieg er den Thron von Neapel und hinterließ den von Aragonien seinem Bruder- Johann Ii. (1458 — 79). Nach seiner durch Kriege und Meu- tereien viel bewegten Negierung hinterblieb das Reich feinem zwei- ten Sohne Ferdinand, dem Gemahle Jsabella's von Ca- stilien. Ein gemeinsames Band Umschlang fortan die zwei mäch- tigsten Staaten Spaniens, welches nunmehr erstarkte durch die o Verbindung der vielen kleinen vereinzelten Reiche. Ferdinand und Isabel la, jener mit List und Schlau- heit, diese mit männlich kühnem Ueberblick und den Reizen weibli- cher Anmuth begabt, arbeiteten für ein gemeinsames Ziel, die ganz-
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