1833 -
Meissen Pesth
: Wigand Goedsche
- Autor: Herrmann, August Lebrecht
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Achter Zeitraum.
Gesetzlosigkeit preis gegeben. Die Vita l ienbrüder, ein Ses-
räuberverein, beunruhigten die Meere, und die deutschen Hüte-
brüder durchzogen als Freibeuter das-Land.
Die unnatürliche Zusammenzwingung zweier Nationen, die
sich seit undenklichen Zeiten haßten, erzeugte fortwährende Rei-
bungen , welche durch die Bedrückungen der dänischen Beamten
stets unterhalten wurden, daher war Schwedens Unterwerfung fast
nur scheinbar, der Wirklichkeit nach ruheten die Kampfe zwi-
schen den Herrschenden und Beherrschten mir in kurzen Pausen.
So führte der edle Schwede Engelbrecht Engelbrechtson
die Sache seiner bedrückten Landsleute mit den Waffen in der
Hand so nachdrücklich, daß Dänemark die verlangte Ernennung
Karl Knudsons, aus dem Geschlechte Wasa, zum Reichsmarschall,
11 -3 und Christiern Nilssons zum Landdroste bewilligte. Das kinderlose
Absterben Christophs Iii. erzeugte in Schweden die gewaltsamsten
Bewegungen, in deren Folge Karl Knutson Bonde als
Karl Vêlî. zum Könige ausgerufen wurde. Dreimal mußte er
aus dem Reiche fliehen, kehrte eben so oft wieder und behauptete
u ru sich in seiner Würde bis an feinen Tod. Adel und Volk waren
in Zwiespalt, jener wollte sich dem dänischen Könige Ehristian I.
unterwerfen, dieses verlangte Sten Sture, Karls V 311. Neffen,
zum Neichsvorsteher, und drang mit seiner Meinung durch. 2 7
Jahre bekleidete Sten Sture das ihm zugetheilte Amt mit Red-
lichkeit, behauptete sich gegen Christian I., stiftete die Hochschule
live zu Upsala, mußte aber, als Johann in Dänemark zur Regierung
gekommen war, seine Würde dennoch niederlegen, hauptsächlich auf
14'97 An stiften des ihn beneidenden hohen Adels. Doch eben derselbe
lehnte sich wider Johann auf, als dieser Abgaben von Schwe-
den verlangte und setzte der gegen ihn angewendeten Gewalt Ge-
walt entgegen, wobei der bejahrte Sten Sture nochmals ringriff,
iro; Nach seinem plötzlich erfolgten Tode wählte man Sv ante
Sture zum Neichsvorsteher, dem der Adel dieselben Hinderniffe
in den Weg legte, wie seinem Vorgänger. Zögernd nur, wegen be-
irr: fürchteter Erblichkeit der Reichsvorsteherwürde, ernannte man nach
dessen Tode seinen Sohn Sten Sture zum Neichsvorsteher.
Es erwarteten ihn schwere Kampfe, denn Ehristian Ii. oder
ischristiern war auf den dänischen Thron gestiegen, des festen Vor-
satzes, Schweden um jeden Preis zu unterwerten. Ein dänisches
Heer rückte ein, schlug die Schweden in dem Treffen bei Vogffunb,
1520 wo Sten Sture blieb, der Schrecken lahmte alle Gemüther
und die alte Freiheit schien auf inuner vernichtet. Da ward ein
kühner Jüngling, Gustav E r i ch so n W a s a, des Reichsrachs
Erich Wasa, der in dem Stockholmer Blutbad sein Leben
verblutet halte, Sohn, des Vaterlands Retter und Befreier *).
*) Archenhelz Gesch. Eust. Wasa's. 2ul'. b. Cotta 1801. Po. 3 Thlr. 12 Cr. 7 B.