1833 -
Meissen Pesth
: Wigand Goedsche
- Autor: Herrmann, August Lebrecht
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Deutschland. Karl V.
sen würden, welchen der Papst Paul Hi. 1540 bestätigte. Jg.
natius Loyola, ein spanischer Edelmann, der seine ersten Ju
gendjahre im Kriegsdienste zubrachtc, nachmals aber nach dem
Ruhme eines Streiters der catholischen Kirche strebte, war der
Stifter dieses Ordens.
Seit dem Reichstage zu Regensburg ging des Kaisers
Absicht, Waffengewalt gegen die Schm alkaldischenbundes-
genossen anzuwenden, aus seinen unverschleierten Erklärungen
deutlich hervor, darum rüsteten sich diese zum nahen Streite.
Johann Friedrich der Beständige regierte seit 1532 in Sach-
sen, ein Mann von redlichem Herzen und Willen, aber unerfah-
ren in dem feinen Getriebe der Politik und nicht befähigt im
Felde zu commandiren. Philipp, der Landgraf von Hessen, rasch,
kühn und ehrgeizig, würde dieses weit eher vermocht haben, wenn
er ungehindert hatte walten können. In dem Widerstreite der
Charaktere der beiden Häupter des Schmalkaldischcn Bundes lag
der Keim zu dessen Untergange. Mit scharfem Blicke gewahrte
dieses der Herzog von Sachsen, Moritz, darum weigerte er sich
demselben bekzutreten, obschon er des Churfürsten Vetter, des Land-
grafen Schwiegersohn, und der protestantischen Lehre ergeben war; ja
er ging noch weiter, er verbündete sich heimlich mit dem Kaiser.
Die freien Städte, Augsburg, Nürnberg, Ulm, stellten zuerst
ihre Mannschaft unter der Anführung eines kriegserfahrenen Feld-
hauptmanns, Sebastian Schärtlin von Burtenbach,
aus dem Augsburgischen Gebiete. Hätte man seine wiederholten
klugen Rathschlage befolgt, so würde sich der Krieg zum Voctheile
der Verbündeten gewendet haben, denn mit kaum 8 — 10,000
Mann stand der Kaiser in Regensburg, Verstärkungen aus Ita-
lien, den Niederlanden und durch Werbungen in Deutschland er-
wartend. Schärtlin wollte ihn ungesäumt angreifen, doch der
Nach von Augsburg verbot ihm den friedlichen Boden des Her-
zogs von Baiern zu betreten. Einen neuen Plan ersinnend, ver-
legte er die tyroler Passe, um den Zuzug der kaiserlichen Verstär-
kungen aus Italien zu verhindern; ein neuer Befehl nöthigte ihn,
Tyrol zu räumen, weil es dem römischen Könige Ferdinand ge-
höre und dieser dem Schmalkaldischcn Bunde den Krieg noch nicht
erklärt habe. Schärtlin stieß jetzt mit seinen Truppen zu dem
Bundesheere, welches 70 — 80,000 Mann stark, mehr als hin-
reichend war, den Kaiser aus Deutschland zu vertreiben. Allein
noch größer ward jetzt der Zwiespalt, da in Schärtlin ein dritter
Befehlshaber hinzu kam. Der Kaiser hatte sich bei Lands Hut
gelagert; Schärtlin rieth, ohne gehört zu werden, ihn dort zu
überfallen und einzuschließen. Hierauf zog sich Karl nach In-
golstadt, da die italienischen und geworbenen Hülfsvölker einge-
troffen, und verschanzte sich in einem Lager, denn er erwartete die
Heerhaufen aus den Niederlanden unter dem Grafen von Barren