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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 358

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
358 Neunter Zeitraum. Platz in seine Hände. Jetzt erdachte die Eifersucht des französi- schen Eabiners, denn nimmer wir man gesonnen, ihm die schönen Gauen des Elsasses zu überlassen. Man sing an die bedungenen Hülssgelder zurück zu halten und der Tod raffte den kühnen Hel- den mitten im Laufe seiner Siege dahin, den tt. Juli 16-! 9. Nach der Meinung Vieler ftarb er an Gift, nach Andern an einer pestartigen Krankheit, die binnen zwei Tagen an 400 Menschen im Lager hinweg mahete. Der größte Theil seiner Truppen ließ sich für den französischen Kriegsdienst anwerben. Ferdinand Ii. erlebte das Ende des von ihm mehrmals wieder entzündeten Krieges nicht; er vererbte ihn seinem Sohne und irz? Nachfolger Ferdinand Iii., welcher, des Krieges Elend und —s7 Jammer durch eigenes Anschauen kennend, geneigter war, den ^ 20 Segnungen des Friedens nothwendige Opfer zu bringen. Allein dieses heiß gewünschte Ziel lag noch in weiter Ferne. Doch lä- chelte das Glück Ferdinands Iii. Waffen beim Antritte seiner Re- gierung. Nachdem Banner in Sachsen überwintert hatte, ver- suchte er Leipzig zu nehmen, wich aber vor einer sächsisch-kaiserli- chen Armee zuerst nach Torgau und von da an die Oder zurück, welche er bei Fürstenberg an einer seichten Stelle durchwatete in der Hoffnung, jenseits zu seinem Unterbefehlshaber Wränge l zu stoßen. Statt seiner fand er ein kaiserliches Heer bei Landsberg ausgestellt, seine Flucht zu hemmen. Er schien verloren, denn auch den Rückweg versperrte bereits der kaiserliche General Buch ei m. Sich anstellend als wolle er nach Polen entweichen, lockte er den Feind aus seinem Standorte; in einer dunkeln Nacht kehrte er, eine Meile oberhalb Küstcin, über die Oder zurück, erreichte Pom- mern und stieß dort zu dem Generalw rangel. Aber auch hier drang ihm ein kaiserliches Heer unter Gallas nach; Usedom und Wolgast nahm dieser mit Sturm, Dem min durch Ka- pitulation, und Banner sah sich in den äußersten Winkel Hin- terpommerns eingeengt. Da befreieten ihn Bernhards Siege am Rheine; das kaiserliche Heer wendete sich dorthin und Ban- ner athmete wieder frei. Der Hunger trieb seinen Fahnen frische Mannschaft zu, unter welchen er bald 14,000 Streiter zahlte. Auf einem Umwege durch Niedersachsen richtete er seinen Marsch nach Sachsen und Böhmen, denn Pest und Hungersnoth hatten die Lande zwischen der Oder und Elbe in Einöden umgewandelt, zersprengte eine kaiserliche Armee bei Elsterberg unter dem General Sallis, eine sächsische bei Chemnitz, eroberte Pirna und walzte Böhmen seine Horden zu. Allnächtlich stiegen Feuerflammen von ' angezündeten Dörfern und Schlossern in die Wolken; Schlesien ward durch Streifzüge verheert, Mahren und Oestreich sollten gleiches erfahren; da ries der Kaiser den Grafen H a tz fe l d aus Wcstphalen und Piccolomini aus den Niederlanden herbei, übertrug seinem Bruder, dem Erzherzoge Leopold, den Oberbe-
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