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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 403

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich bis zum Erlöschen der Dynastie Valois. 403 und im Cabinette, und Frankreich hörte auf den benachbarten Staaten furchtbar zu seyn. Franz Ii., ein Schwächling an Geist und Körper, ein Jung- isío littg von 17 Jahren, gelangte auf den Thron, welchen die Fa- ~~ 60 milie Guise herrschsüchtig umlagerte, denn Maria Scuart, die Gemahlin des jungen Königs, war ihre Verwandtin. Dessen plötzlicher Tod schien jedoch ihre hochfliegenden Plane mit einem Male zu vernichten, denn sein minderjähriger Bruder Karl Ix. kam unter der Vormundschaft seiner Mutter, der ise<f rankevollen Catharina von Medicis, zur Regierung. Das Blut- - 7* bad bei Vassy, einem Städtchen in Champagne, wo die Beglei- tung des Herzogs von Guise eine Anzahl zum Gottesdienste in einer Scheune versammelter Protestanten oder Hugenotten, 1552 niedermetzelke, eröffnete die Scenen der grauenvollen Religionskriege, welche Frankreich nun über 30 Jahre verwüsteten. In den Schlachten immer besiegt erstanden die Protestanten durch den schöpferischen Geist des Admirals Coligny stets wieder. Drei Friedensschlüsse, zu Amboise den 19. Marz 1563, zu Longjumeau, den 13. Marz 1568, und zu St. Germain en Laye, den 8. Aug. 1570, hatten den Protestanten eben so oft Religionsfreiheit versprochen und wiederum entzogen, bis man sie durch einen Hauptstreich, eine allgemeine Ermordung in der Nacht vom 24. Aitg. 1572, in der sogenannten Pariser Blut Hoch- zeit auszurotten meinte. Man hatte sich getauscht, der vierte Bürgerkrieg brach aus und nach einem Jahre sah sich der Hof ¿572 genöthigt den Protestanten von Rochelle, Nimes und Mon- tauban freie Religionsübung zuzugestehen. Karl Ix., von Gewissenszweifeln geangstigt und von körperlichen Leiden gefoltert, jst.j starb und hatte seinen Bruder nn Heinrich Iii. zum Nachfolger, der, einem Flüchtlinge ahn- isv* lid), Polen, wo er zum Könige gewählt worden war, verließ, um sich die französische Krone aufzusetzen. Seine innere Nichts- ==,s Würdigkeit zeigte sich sogleich durch die schamloseste Sittenlosigkeit, wodurch er das, an Zügellosigkeit dod) gewöhnte Volk sogar em- pörte und den allgemeinen Abscheu auf sich lud. Ein fünfter Krieg brach los, welchen das P a c i fi c a ti 0 ns e d i c t von Beaulieu hemmte. Eine Partei, die catholisd)e Ligue b.n s. genannt, deren Oberhaupt der Herzog Heinrich von Guise war, arbeitete endlich an der Entthronung des unwürdigen Königs. i67li Durch Aufhebung des kaum erlassenen Pacisicationsedicts erweckte Heinrich den Bürgerkrieg zum sechsten Male, dm er bald dar- d.„>. auf durch ein neues zu Poitiers erlassenes Edict, worin er die ßct. vorigen Freiheiten erneuerte, zu dampfen suchte. In der Stiftung 1577 des Heiligen- G eist 0 rdens hoffte der König eine Stütze zu finden, als ob äußere Flitter den innern Werth zu ersetzen ver- möchten ! Der Versuch, den Hugenotten die eingecäumten Sicher? Í6 -
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