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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 417

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
417 England. Haus Tudor. Betrüger, Namens Lambert Simnel, der Sohn eines Bäk- kers, gab sich anfangs für jenen, dann für diesen aus. Er fand Anhang, der König aber zerstceuete denselben in dem Treffen bei Stoke in Nottinghamshire, bekam den Abentheucer gefangen und achtete ihn so gering, daß er ihn anfangs zum Küchenjungen machte und später zum Falcouier beförderte, in welcher Eigen- schaft er bis an seinen Tod verblieb. Bedeutender war ein zwei- ter Versuch dieser Art durch einen gewissen Perkin Warbeck, den Sohn eines getauften Juden, welcher gleichfalls behauptete, Richard von York zu seyn. Er ward unterstützt von der Her- zogin Margaretha von Burgund, fand Anhang in Irland und Schottland und wagte endlich ein Treffen gegen Heinrich Vii. bei Ta un ton, wo er sich aber so verzagt bewies, daß er vor der Entscheidung in einem nahen Kloster sich versteckte. Er ward gefan- gen nach dem Tower gebracht, und weil er dort Anschläge zur Flucht machte, zu Tyburn gehenkt. Die allgemeine Sehnsucht nach Ruhe sicherte fortan den Thron Heinrichs Vii. Er herrschte mit Strenge und war deshalb mehr gefürchtet als geliebt; doch bedurfte das zerrüttete Reich, wo die Bande der Ordnung und Sittlichkeit durch jenen langen Bürgerkrieg locker geworden waren, eines ernsten Regenten. Heinrich vermahlte seine älteste Tochter Margarethe mit dem Könige von Schottland Jacob Iv. und bereitete dadurch die Vereinigung jenes Staates >nit England vor, denn Margacethe's Urenkel, Jacob Vi., der Sohn der un- glücklichen Maria Stuart, bestieg 100 Jahre spater den Thron Britanniens mit Beibehaltung der schottischen Krone. Ferner stif- tete er eine Heirath zwischen seinem ältesten Sohne, Arthur und Eatharina von Aragonien, der Tochter Ferdinands des Catho- lischen; und als Arthur fünf Monate darauf starb, bestimmte er seinen nächstfolgenden 12jährigen Sohn Heinrich der 19jährigen Eatharina zum Gemahl, um die reiche Mitgift von 200,000 Ducaten nicht zurück geben zu müssen. Der Geldgeiz, in welchen Heinrichs frühere Sparsamkeit zuletzt ausartete, entfremdete ihn dem Volke immer mehr, daher vernahm selbiges (einen Tod mit Freuden und erwartete dagegen fröhlichere Tage von seinem 18- jährigen Sohne und Nachfolger, Heinrich Viii. Doch nur unvollkommen erfüllte selbiger diese Hoffnung. Sein Vater hatte ihm mehr die Erziehung ei- nes Gelehrten gegeben, als die eines künftigen Regenten, darum ward er von feinen Ministern und Rathen abhängig; seine Nei- gung zum Vergnügen, zu ergötzlichen Zerstreuungen hinderte ihn, sich die Kenntnisse seines Berufs anzueignen und die Mühe einer schwierigen, trockenen Geschäftsführung zu übernehmen, darum ward es dem geschmeidigen und talentvollen Thomas Wolsey, nachmals Cardinal und Staatsminister, leicht, sich des jungen Königs ganz zu bemächtigen. Dieser vollzog die schon früher 27 den 6. 3nm 148/ im imt.p. 14 i)8 Iw) i > .-! .so»» 1509 — 4? S3c 18
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