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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 430

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
430 Neunter Zeitraum. reich bekzutreten. Doch sah er nur den Anfang dieses Krieges; ein Sturz vom Pferde beschleunigte seinen Tod, nachdem er schon 17°2 einige Zeit gekrankelt hatte. Er hinterließ keine Kinder, Wil- helm Iii. besaß die volle Achtung, nicht aber die Liebe der engli- schen Station, denn seine Kalte, sein schweigsamer Ernst und die Zurückgezogenheit, in der er lebte, hinderten jede zutraulichere An- näherung. Die Errichtung der Bank 1604, und die Vereini- gung zweier ostindischen Compagnien zu einer, 1702, sind bleibende Verdienste, die er sich um Britannien erwarb. 1702 Anna, Wilhelms Schwägerin, Gemahlin des Prinzen — «4 Georg, Bruder des Königs Christian V. von Dänemark, be- 31=12 stieg den Thron, da ihr Sohn Wilhelm Herzog von Glocesür, von 17 Kindern das letzte, gestorben war, 1700. Durch die protestantische Successionsacte 1701 wurde die Thron- folge der Churfürstin Sophia von Hannover zugesi'chert, Ja- cobs I. Enkelin von seiner Tochter Elisabeth, damit die catholi- schen Stuarts nicht wiederkehren möchten. Anna besaß nur mit- telmäßige Fähigkeiten und hing von der Leitung ihrer Rache und Vertrauten ab. Ihrem Gemahl ertheilte sie die Würde eines Großadmirals, und Marlborough erhielt den Oberbefehl in dem nun beginnenden spanischen Erbfolgekriege (s. §. 63). 1707 Nach mehrmaligen Versuchen kam die schottische Union, oder die Verbindung Englands und Schottlands zu einem Kö- nigreiche zu Stande, was seitdem der Name G ro ßbritann ien bezeichnet. Die Einsichtsvollem in Schottland billigten diese Verschmelzung, die Enthusiasten aber wünschten die Selbstständig- keit unter den Stuarts zurück, bildeten eine Partei der Jacobi- ten und begünstigten einen Landungsversuch des Prätendenten Jacob Iii. in dem Meerbusen bei Edinburgh, der aber von 1708 dem englischen Admiral B y n g vereitelt wurde. Die Whigs herrschten bisher im Parlamente und am Hofe, doch endlich gelang es den eifersüchtigen Bemühungen der Torys, die Königin durch den Einfluß einer ihrer Kammerfrauen, Mrs. Masham, zu gewinnen. Ein neues, aus Torys gebilde- ^7io tes, Ministerium trat an die Stelle des zeithecigen; Marlbo- rough wurde der Unredlichkeit in Geldangelegenheiten angeklagt, wogegen er sich zwar vertheidigte, aber er verlor dennoch seine 1712 Aemter und legte das Commando nieder. Durch den utrech- ter Frieden trat England vom Kriegsschauplätze ab, Frankrei.) erkannte dessen p r otefta ntisch e Thronfolge an und entfernte 17,3 den Prätendenten, der sich aber nur in das benachbarte, dem Herzo- ge von Lothringen gehörige Bar begab. Anna folgte ihrem 1714 sechs Jahre vor ihr verstorbenen Gemahle; löbliche Frauentugen- den, eheliche Treue, mütterliche Zärtlichkeit schmückten sie; doch blieb sie ohne persönliche Einwirkung auf den Staat, dessen Seewestn bl''l>enoer wurde durch ausgezeichnete Seemänner, wie Rüssel,
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