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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 463

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Nordische Reiche. Polen. 463 dieser vor seinem Aufbruche nach Deutschland anbot. Er ftarb ' 32 mit Gustav Adolf in einem Jahre und diesesmal ließ man die Wahl auf den Sohn fallen, denn Wladislaw Iv., folgte seinem Vater Sigismund.^ Durch persönlichen Muth und Tapferkeit gewankt er die Achtung __ dieser kriegerischen Nation; gleichwohl verursachte ein Aufstand der Kosaken unter Chmi elniki dem Lande großen Nachtheil, denn sie verbündeten sich mit den Tartaren und gegen 200,000 Men- schen wurden in die Sklaverei hinweggeschleppt. Die Schulen ge- riethen in offenbaren Verfall und das sogenannte polnische Kü- chenlatein entstand um diese Zeit. Der Bruder des Königs Johann Ii. Casimir ward sein Nachfolger. Seine Regierung gehört unter die unglücklichsten. Die Kosaken stellten sich unter russischen Schutz und in dem deshalb entstandenen kk-. Kriege machte der Czar Alexei bedeutende Eroberungen (s. §. 78.}; der König von Schweden, Karl X. Gustav überschwemmte Polen ungehindert mit seinen Schaaren l(s. §. 77.), bis der Friede zu Oliva, den 3. Mai 1660 in dem erschütterten Norden die Ruhe wieder herstellte. Johann entsagte der Krone und starb im Privatstande in Frankreich 1672. Man rechnet den Menschen- verlust wahrend seiner unseligen Regierung auf 3 Millionen, wo- von 800,000 von den Kosaken und Tartaren hinweggeführt wor- den. Ein Piast wurde nach einer höchst stürmischen Versammlung zum Könige erklärt, es war Michael Thomas Wisniowicki. Ein klägliches Bild ver- Jfiro spotteter und machtloser Größe, ertrug er vier Jahre den Ueber- '; muth der Vornehmen, die Geringschätzung des Auslandes und den Kummer einer mißvergnügten Ehe mit Eleonora, der Tochter des Kaisers Leopold I.; einen Türkenkrieg hinterließ er unbecndigc bei seinem Absterben. Johann Iii. Sobieski erhielt vor vielen fürstlichen Mit- ' bewerbern den Vorzug, denn er hatte sich als einen tapfern Feld- ^ , Herrn erprobt. Den Krieg mit der Pforte beendigte er, wenn^nrr. schon gegen einige Opfer, durch den Vertrag zu Zurawno. Als aber Wien in Gefahr schwebte, von den Türken erobert zu 10'6 werden, so flog er zur Hülfe, befreiete diese Hauptstadt durch lfis3 einen glanzenden Sieg, der Kaiser Leopold I. lohnte ihm aber diese Rettung nur mit einem frostigen Dank. Seiner wahrhaft königlichen Eigenschaften ungeacktet floh ihn die Freude und das Gluck in seinem Reiche und in seiner Familie, denn jenes zerris- sen Parteien, in dieser litt der König durch die Tyrannenlaunen seiner ehr- und geldsüchtigen Gemahlin Maria Casimira und den Ungehorsam seiner Söhne. Trauernd sah er das unaufhalt- bare Sinken seines Vaterlandes. Um die dornenvolle Krone Polens zu gewinnen, opferte der Churfürst von Sachsen, Fried-
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