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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 511

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Deutschland. Ml Joseph Ii. Durch Mäßigung und Zurücknahme vieler Neuerun- gen gelang es ihm die Ruhe wieder herzustellen und zu erhalten. Die Beschlüsse des Reichenbachercongresses zwischen Eng- land, Preußen und den Niederlanden gaben den Belgiern ihre Rechte, wie sie in jeder Provinz bestanden, wieder, ohne jedoch die Spannung zwischen Aristokraten und Demokraten, oder der Yonkiscbe n und van der No o t ischen Partei zu tilgen. Durch denselben Eongreß wurde auch die Beendigung des von Joseph Ii. angefangenen Türkenkrieges beschlossen ; in dem auf den vorigen Be- sitzstand gemachten Frieden von Szistova den 4. Aug. 1791 er- hielt die Pforte Belgrad zurück. Eben fo legte Leopold die in Ungarn ausgebrochemn Unruhen gütlich bei und beseitigte eine zwi- schen Oestreich und Preußen eingetcetene Kalte. Die in Frank- reich ausbrechende Revolution beschäftigte ihn ernstlich, auch veran- staltete er deshalb eine Zusammenkunft mit dem Könige von Preu- ßen Friedrich Wilhelm Ii. zu Pillnitz; doch der Tod rief * ihn ab, bevor noch ein entscheidender Schritt geschehen ; seinem Sohne Franz I!. war es Vorbehalten der neuen Zeiten Stürme 1 zu bestehen. Mehr als 20 Jahre vergingen im wiederholten Kam- pfe gegen Frankreich, (s. §. 83, 84, 85, bis der zweite Pa- riser Friede, den 20. Nov. 1815, auch ihm und seiner Mon- archie die lang ersehnte Ruhe gewahrte. Nach Auflösung des deutschen Reichs 1806 nahm ec den Titel Kaiser von Oe st- reich an und nannte sich als solcher Franzi. Am 2. Nov. 1814 ward zu Wien ein Eongreß zur Anordnung der euro- päischen und deutschen Angelegenheiten eröffnet; der größte, der je gehalten worden, denn alle europäischen Machte, außer der Türkei, nahmen an demselben Theil. Die dabei vorliegenden Schwierig- keiten schienen fast unüberwindlich, weil Oe streich und Preu- ße n zu ihrem vorigen Besitzstände, ersteres, wie es vor 1805, letz- teres, wie es vor 1806 gewesen, zurückkehren sollten, Rußland für seine Verluste durch Polen entschädigt seyn wollte und den ehemaligen Mitgliedern des Rheinbundes ihre Erwerbungen gewährleistet worden waren. Der kürzeste Ausweg schien, Rußland durch Polen, Preußen durch Sachsen zu entschädigen, darum zerfielen auch die Verhandlungen bald in die polnische und sächsische Frage. Nach unendli- chen Widersprüchen und Wirrsalen gelangte man zuletzt zu folgen- den Ergebnissen den 9. Juni 1815: Oestreich erhielt von Ruß- land das 1800 an selbiges abgetretene Ostgalizien nebst den Salzwerken von Wieliczka zurück, dagegen wurde Cracau eine freie Reichsstadt mit einem Gebiete von 19 Quadratmeilen unter dem Schutze von Oestreich, Preußen und Rußland; ferner bekam Oestreich von Baiern Salzburg und Tyrol wieder, gegen Würz- burg, Aschaffenburg und Rheinbaie rn; auch blieben letz- terem Ansbach und Baireuth; endlich erhielt Oestreich noch Mai- land und das ganze Gebiet von Venedig unter dem Namen eines
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