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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 524

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
524 Zehnter Zeitraum. Finnland auf beiden Seiten mit der schwedischen Nationalfarbe anstreichen ließ. Seit der widerrechtlichen Verurtheilung des Her- zogs von Enghien beseelte ihn ein glühender Haß gegen Napoleon, den er unverholen in öffentlichen Blättern aussprach; auch erkannte er deffen Kaisertitel nicht an. 1805 trat er, beim Ausbruche des Krieges zwischen Napoleon und Oeftceich, als Englands Bundes- genoffe in Deutschland auf, ohne, wegen Oestreichs schneller Be- siegung etwas thun zu können. Als aber Preußen Hannover in Besitz nahm, vertheidigte Gustav Iv. das Lauenburgische gegen die .■n n. preußischen Truppen in einem Gefechte bei Großzachern am .ovit Schallste, das aber nachtheilig für die Schweden endete. Dem Reichstage in Regensburg mußte der schwedische Abgeordnete eine Note voll Bitterkeit überreichen, worin er sich von deffen fernern Berathungen lossagte, da dieser Reichstag zu sehr von fremden Machten abhange; zugleich wurde in Pommern statt der bisherigen deutschen eine schwedische. Bersaffung eingeführt. Der Krieg ihoc Preußens gegen Frankreich versöhnte Gustav Iv. mit selbigem; 1007 als jedoch dessen Unglücksfalle den Tilsiter Frieden herbei führten, so blieb er allein auf dem Kampfplatze und verlor Pommern und Rügen. Alexander war dem Continentalsysteme beigetreten und 1808 forderte Gustav Iv. nach der Einäscherung Kopenhagens durch die Engländer auf, dasselbe zu thun. Gustav verweigerte es, und eine russische Armee unter dem General Buxhövden besetzte, des tapfern Widerstandes des schwedischen Generals Klingsporr un- geachtet, Finnland, welches der russische Kaiser mit seinen Staa- ten verband. Auf der andern Seite hatte auch Dänemark ver- möge seiner Verbindung mit Frankreich den Krieg an Schweden erklärt. Ein schwedisches Heer von 20,000 Mann mußte unter dem General Arm selb in Norwegen einbrechen, ward aber von dem Prinzen von Holstein -Augustenburg bis nach Schweden zu- rück getrieben. Die Engländer entsendeten eine Armee von 10,000 Mann unter dem General Moore zur Unterstützung ihres Bun- desgenossen. Durch sein rauhes Benehmen aber und das Ver- langen einer unbeschränkten Verfügung über diese Truppen ver- scherzte Gustav diese Hülfe, denn Moore segelte mit seinem Corps nach England zurück. Diese wiederholten politischen Mißgriffe, so wie eine ehrenverletzende Behandlung des Militaics, brachten die Mä^ herrschende Unzufriedenheit zum Ausbruche. Die Generale Kling- Ll09 sporr, Adlerkreuz, der Hofmarschall Silversparre u. a. stellten sich an die Spitze einer Verschwörung, in deren Folge Gustav Iv. abgesetzt und zur Verzichtleistung auf den Thron für sich und seine Nachkommen genöthigt ward, den 29. März 1809. Man ver- willigte ihm ein Iahrgeld von 66,666 Thalern, welches 1824 durch Auszahlung eines Kapitals von 577,135 Thalern abgelöft worden ist. Gustav veranstaltete 1812 eine Ehescheidung von seiner Ge- mahlin, Friederike von Baden, und führt seitdem ein wanderndes
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