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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 535

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Italien. 535 im Verkehr. Eine Gegenpartei hieß Calderaria. Minder ge- schmeidig als Napoleons übrige Verwandte gerieth ec mit selbigem in Spannung, deren ernstere Folgen dessen Zug gegen Rußland hinderte, an welchem Murat mit einem neapolitanischen Heere von 10,000 Mann Theil nahm. In einem Tagesbefehle von Napoleon bitter getadelt, weil er die unglücklichen Trümmer der großen Armee nicht nach dessen Wünschen geführt, verließ Murat selbige ohne Anfrage, rief sein Contingent zurück, begab sich in sein Reich und näherte sich Oestreich. Doch voll innern Zweifels- i8iz sinn vereinigte er sich dennoch wieder mir Napoleon und focht für ihn in der Schlacht bei Leipzig. Wie er dessen Macht gänzlich zer- trümmert sah, suchte er angelegentlicher Oestreichs Bündniß und ward, wider Vermuthen, unter Gewährleistung seiner Krone aus- genommen. Jetzt stieß er mit seinen Truppen zu einem östreichi- 1814 sehen Corps, doch gegenseitiges Mißtrauen störte der Waffen ra- schen Fortgang. Indessen Unterzeichnete Napoleon seine Entsagung, den 11. April 1814, wanderte nach Elba, Murat aber warf be- sorgte Blicke auf den Congrcß von Wien, wo Frankreichs und Siciliens Bourbons, so wie auch England seinem Throne Aner- kennung verweigerten. Napoleons Rückkehr nach Frankreich ver- leitete Murat zu einem verwegenen Schritte; er warf die Maske ab, rief die Italiener zum Widerstande auf gegen die Verbündeten und zur Vereinigung unter seine Fahnen. Rasch eilte sein Verhäng- niß zur traurigen Entwickelung. Die italienischen unter sich un- einigen Völker gehorchten ihm nicht, Murat mußte unaufhaltsam vor dem östreichischen General Bi anchi weichen, der ihm auf dem Fuße bis Neapel folgte. Als ein Flüchtling kam ec nach Frankreich, wo Napoleon seine Gemeinschaft verschmähte; mit Mühe rettete sich Murat aus Frankreich nach Corsica, als nach der Schlacht bei Waterloo die Verbündeten eindrangen. Tollkühn und verblendet wagte er von hier aus eine Landung in Unterita- lien den 8. Oct. 18!5, ward in dem Städtchen Pozzo verhaf- tet, und eben daselbst als Rebell erschossen den 13. Oct. Seine Gemahlin Karolina begab sich unter dem Namen einer Gräfin Lipano in die östreichischen Staaten. Ferdinand Iv. war i8is inzwischen nach Neapel zurückgekehrt und stellte die alten Ein- richtungen mit allen Mängeln und Lasten wieder her. Durch ein Decret vom 12. Dec. 1816 wurde Sicilien mit Neapel zu ei- nem Königreich verbunden, weshalb sich dec König nun Ferdi- nand I. nannte; die den Sicilianern von dem englischen Gene- ral Lord Bentink erlheilte Constitution erlosch dadurch. In einer Militairrevolution, an deren Spitze der General Pepe stand, sprach sich die allgemeine Unzufriedenheir aus; man verlangte die 1820 Einführung der spanischen Constitution und Ferdinand gab nach, ernannte aber seinen ältesten Sohn Franz zum Mit- regenten. Doch der zu Laibach versammelte C^ngreß der Haupt-
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