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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 56

1829 - Leipzig : Hinrichs
5b Erster Zeitraum. Volkes der P rasi er ins mythische Dunkel; auch wurden oberhalb Ca sch mir, im Alterthume, Bad ag sch an und Belur zu Indien gerechnet. Die bürgerliche Verfassung Indiens, nach der strengen Trennung der einzelnen Volksklassen in Kasten, an deren Spitze von jeher die Kaste der Bram inen stand, scheint, so wie ihre Religion, die in den vier heiligen Büchern dcrveda's nicdergelegt ist, ins fernste Alterthum hinauf zu reichen. Neben der brahmanischen Religion verbreitete sich der Bud- dhaismus, als ein Sprößling derselben, über Hindvstan, Ceylon (von wo er vielleicht ausging), Java, über die Mongolei und Thibet (wo er sich zu dem Lamaismus umgebildet zu haben scheint); denn noch reichen die bisherigen Forschungen nicht hin, den Ursprung des Buddhaismus, und den mythischen Wischnu der Indier mit der mythischen Individualität des Buddha, bei aller Verwandtschaft der- selben unter sich, auszugleichen, so wie die kirchlichen und bürgerlichen Erschütterungen aufzuklarcn, unter welchen diese Religionen sich verbreiteten und allmahlig mit einander ver- schmolzen. Nur scheint so viel gewiß zu seyn, daß der Buddhaismus längst vor Christus in Hindostan bestand. Die Kasten der alten Welt entsprechen nicht dem, was wir die verschiedenen Stände eines Volkes nennen; ursprünglich waren diese Kasten einzelne Völkerstämme, die von einander getrennt und unabhängig lebten, und ihre eigenthümliche Beschäftigung, Feldbau, Viehzucht und Fischerei u. s. w. trieben. Durch glückliche Eroberer wurden sie zwar in der Folge zu dem Ganzen eines Reiches verbunden; doch blieb das ehemalige Verhältniß der Kasten gegen einander selbst nach der Eroberung, wie sonst, nur daß über sie alle die Priesterkaste, in deren Mitte gewöhnlich der König seine Erziehung erhielt, und die Soldatenkaste trat, welche die Eroberung vollenden half. Die Bertheilung der Lebensarten in Indien unter erbliche Stämme führte noth- wendig zu einem drückenden Zwange, und hinderte den Er- findungsgeist; doch war der Handel, besonders der nördlichen Gegenden, mit Goldsand, Seide, Wolle u. s. w. schon im Alterthume beträchtlich.
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