1829 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Dritter Zeitraum.
sche Flotte die macedonische Küste, und Noms Politik wiegelte
die Aetolier, die Spartaner, die Illyrier, die Nhodier und
den König Attalus von Pergamus gegen Macedonicn auf.
Zwar besiegte Philipp die Aetolier und den Attalus; seine
Seemacht aber war der rhodischen nicht gewachsen.
Endlich trat Nom (200—197) selbst gegen Philipp auf.
Quintius Flaminius entwaffnete durch das Versprechen
der Wiederherstellung der griechischen Freiheit
das achäische Bundesheer, das mit Philipp verbunden war.
Philipp ward darauf von den Römern bei Kynoskephalä
(197) besiegt, und mußte einen Frieden ekngehen, nach wel-
chem er die sammtlichen griechischen Staaten in Europa und
Asien als frei und unabhängig anerkannte, seine Besatzungen
daraus zurückzog, seine ganze Flotte auslieferte, 1000 Ta-
lente bezahlte, seinen zweiten Sohn Demetrias als Geisel
nach Nom schickte, und ohne Roms Genehmigung keinen
Krieg führen durfte. Die Verkündigung der Wiederherstellung
der griechischen Freiheit durch die Römer verschaffte diesen
das Uebergewicht über die Griechen, das bisher Makedonien
gehabt hatte, obgleich eine in Griechenland sich bildende anti-
römische Parthei schon damals das künftige Schicksal des
scheinbar frei gewordenen Volkes im Voraus ähnele.
Philipp, ein erzwungener Bundesgenosse von Nom
während des Krieges der Römer mit Antiochus von Syrien,
fühlte das Drückende seiner Verhältnisse, besonders weil alle
Klagen seiner Feinde gegen ihn in Rom willig ausgenommen
wurden. Vielleicht hätte sein in Rom gebildeter jüngerer
Sohn, Demetrius, eine bessere Zukunft herbeigeführt,
wenn er, nach dem Willen der Römer, den makedonischen
Thron bestiegen hätte; allein die Eifersucht seines ältern
Bruders Perseus brachte den Schein einer Verschwörung
auf den Demetrius, so daß ihn der Vater (181) hinrichten
ließ.— Perseus bestieg, nach des Vaters Tode (179),
den Thron mit dem unvertilgbarsten Hasse gegen Rom. Er
zog den germanischen Stamm der Bastarner nach Thrakien,
um in ihm eine Schutzmauer gegen Rom zu haben; er ver-
suchte das vorige Vcrhältniß Makedoniens zu dem übrigen
Griechenlande wieder her zu stellen, weil selbst die Achäer