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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 177

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das Mittelalter. 177 war. In diesem langen Zeiträume ist aber die Stiftung von Karls des Großen Monarchie eine Begebenheit von so tiefgreifenden Folgen, daß man das Mittelalter am bequem- sten in zwei Hauptabschnitte theilen kann: in die Zeit seit der Zerstörung des römischen Westreicheö bis auf Karl den Großen; und in die Zeit von Karl dem Großen bis zur Entdeckung von Amerika. Denn so wichtig auch die Krcuzzüge an sich sind; so haben sie doch keinen unmit- telbaren politischen Einftuß auf die Entwickelung', Verände- rung und Umbildung des europäischen Staatssystems be- hauptet. Uebrigens würde man sehr irren, wenn man das Mittelalter bloö als einen Zeitraum der Barbarei und Rohheit bezeichnen wollte; es ist vielmehr der Zeitraum, der uns den größten Lheil der europäischen Staaten im Werden, im Ent- wickeln und im Bilden politischer und religiöser Formen zeigt, und wo die Völker selbst in ihrem freiesten Leben erschei- nen; nur müssen in demselben die Reiche und Staaten der germanischen und der slavischcn Bölkerstämme nach ihrem verschiedenartigen Eharakrec richtig aufgefaßt, und von beiden muß wieder die in Asien und Spanien eine kurze Zeit hindurch in Blüthe stehende Herrschaft der Araber, und das immer tiefer sinkende und endlich (l453) völlig unter- gehende byzantinische Reich unterschieden werden. Für die wichtigsten Völker und Staaten Europa's, die im beginnenden Mittelalter auf den Schauplatz der Wclcbegeben- hciten traten und während desselben die ersten Zeitabschnitte ihrer politischen Entwickelung und Ausbildung verlebten, zu- nächst aber für die Völker und Staaten teurschen Ur- sprungs, waren die Begründung des Lehnssystemö in Hinsicht des bürgerlichen Lebens, und die Annahme des Christenrhumö — so wie das im eilften Jahrhunderte entstehende System der g e i st l i ch c n Hierarchie — in Hinsicht deö religiösen - kirchlichen Lebens, die Hauptereigniffe, welche fast in allen öffentlichen Ankündigungen ihres politi- schen ^Oaseynö den Ausschlag gaben. Beide Erscheinungen sind der Welt des Alterthums fremd, und ohne beide läßt sich die jüngere politische Gestalt des europäischen Staacen- systems weder verstehen, noch richtig beuriheilen. Deshalb Dölifc kl. W. 6te Aust. 12
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