1829 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sechster Zeitraum.
der Gefangenschaft. Sein Plan, den teutschen Thron
in seiner Familie erblich zu machen, wogegen er den
Tcutschcn die weibliche Erbfolge in den Reichslehen, nach
Erlöschung des Mannsstammes, und die Einverleibung des
sicilischen Staates in den teutschen Reichskörpec versprach,
scheiterte an der Festigkeit mehrerer Neichsstände. Als er dann,
zur Besitznahme der sicilischen Erbschaft, (U94) nach
Italien abgegangen war, starb er daselbst (1197) nicht ohne
den Verdacht der Vergiftung von seiner eignen Gemahlin. —
Wahrend der Minderjährigkeit seines Sohnes, Frie-
drichs 2, des Erben von Sicilien, der noch bei seines
Vaters Leben zum Nachfolger in Teutschland ernannt worden
war, gelangte der Papst In noccnz 3 zum Besitze der Stadt
Ro-m und des Herzogthums Spoleto; in Teutschland da-
gegen kämpften die Partheien unter zwei Gcgcnköni'gen, dem
Herzoge Philipp.von Schwaben, Friedrichs Oheim,
uni) Otto 4, Heinrichs des Löwen Sohn. Nach der Er-
mordung des erstcrn (1208) vom Pfalzgrafen Otto von
Wittelsbach, herrschte zwar Otto 4 allein; als er aber vom
Papste Innocenz 3 die von diesem besetzten mathildinischcn
Länder (Spoleto rc.) zurück verlangte, stellte ihm derselbe in
F r i e d r i ch 2 *) (1212) einen Gegenkaiser auf. Nach Otto'ö
Tode (1218) ließ Friedrich seinen Sohn Heinrich 7
(1)220) in Teutschland zu seinem Nachfolger wählen, mußte
ihn aber selbst (1235) absctzen, als er sich, vom Papste dazu
veranlaßt, gegen ihn empörte. Denn dem Papste schien die
Nahe cineö so geistvollen und thätigen Fürsten, wie Friedrich2
war, der sich größtentheils in Neapel und Sicilien aufhielt,
zu gefährlich; ja er nöthigte ihn durch den Bann zu einem
Krcuzzuge, auf welchem Friedrich 2 Jerusalem (1229)
gewann, und wegen seiner Vermählung mit Iolantha, der
Tochter des aus Palästina durch die Saracenen verdrängten
Königs von Jerusalem, den Titel eines Königs von Je-
rusalem annahm. Nach seiner Rückkehr aus Palästina
*) 2- Matth. Schröckh, Leben des Kaisers Friedrich 2; ln s. allgem.
Biographie, Th. 3, S. r ff.
(v. Funk,) Gesch. Kaisers Friedrich 2. Zrillich. 1792. 8.