1829 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sechster Zeitraum.
es doch wenigstens nicht die Folge seines Betragens gegen
den mächtigen und reichen Herzog Karl den Kühnen
von Burgund *), dem er die Königskrone verweigerte,
daß, -nach des Herzogs Tode (1477), dessen Tochter und
einzige Erbin, Maria, den Sohn des Kaisers, den Erz-
herzog Maximilian heirathete, und so die reiche bur-
gundische Erbschaft an das Haus Habsburg brachte.
Je weiter, wahrend Friedrichs Unthätigkeit, die Greuel
des Faustrcchts wieder um sich griffen; desto dringender fühl-
ten die teutschen Fürsten das Bedürfnis;, einen thatigen
Mann an die Spitze der Geschäfte zu stellen. Sie wählten
deshalb Friedrichs Sohn, Maximilian, (I486) zum
römischen Könige, dessen Plane für die neue Gestaltung
Teutschlands aber erst nach seines Vaters Tode ins Leben
traten, und deshalb dem künftigen Zeiträume angehören.
87.
Italien.
Als Karl der Große den lombardischen König Desi-
derius (774) besiegte, und die lombardische Krone mit der
fränkischen verband, erhielten sich noch in Unte rita lien
die Ueberrestc des Exarchats, und die hier lebenden Grie-
chen riefen, als die teutschen Könige aus dem sächsischen
Hause sie besiegen wollten, die Araber aus Sicilien gegen
die Teutschen zu Hülfe. Dieser Sturm ging zwar vorüber;
allein mit mehr Nachdruck besiegten die in die Dienste der
lombardischen Herzoge von Bcnevent und Capua getre-
tenen Normänner die Griechen; nur daß diese Normän-
ncr allmählig selbst die Herren von Unteritalien und
Sicilien, und ihre Könige L e h n s t räg e r d e s P a p stcs
wurden. Nach dem Abgänge der normännischen Königsfamilie
folgte durch Erbrecht das hohenstau fische Haus
(1193 —1268) in Neapel. Gegen die letzten Glieder dieses
Hauses rief der Papst den französischen Prinzen Karl von
Anjou (1265) dahin, der sich auch, nach Konradins
Besiegung und Hinrichtung (1268), in Neapel behauptete.
*) Wolfg. Jager, Ge sch. Karls des Kühnen. Nürnb. 179b. 8.