1829 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sechster Zeitraum.
Heinrichs Schwestersohn, Stepharkvonblois (1135 —
1154), zur Regierung, welchem Heinrich 2 — der Sohn
der Mathilde— folgte (1154 — 1189). Heinrich 2, der
von seiner Mutter die Grafschaft Anjou erbte, und dem,
außer der Normandie, die er als väterliches Erbe befaß,
seine Gemahlin das Hcrzogthum Guienne und Poitou
zubrachte, beherrschte beinahe ein Drittheil von Frankreich.
Er eroberte (1172) Irland und Wales. Sein Sohn
Richard Lö w e n h e r; (1189—1199) kämpfte in Palästina
mit Nachdruck gegen die Saracencn; er veruneinigte sich aber
daselbst mit dem Könige von Frankreich, Philipp August,
ward, auf der Rückreise, an die italische Küste durch Sturm
verschlagen, und aus der Gefangenschaft des teutschen Kaisers
Heinrich 6 nur mit einer großen Summe Geldes befreit. Ihm
folgte sein Bruder Johann (ohne Land) (1199 —1216).
Die schon während der Unruhen unter der vorigen Regierung
mächtiger gewordenen Vasallen und die Geistlichkeit waren
gegen ihn; allgemein aber ward der Unwille im Reiche, als
er, um sich der übermüthigen Vasallen zu erwehren, sein
Reich vom Papste als Lehn nahm. Des päpstlichen
Bannstrahls gegen die Vasallen ungeachtet, mußte der König
doch mit den Ständen zufammcntretcn, und in der magna
elrarla (1215) dem Adel, der Geistlichkeit und dem Bür-
gcrstande große Rechte zusichcrn; ein Freiheitsbrief, der, wie-
wohl er später mehrere Veränderungen erhielt, die Grund-
lage der bürgerlichen Freiheit in England ward. —
Die nachfolgenden Regierungen verflossen größrenthcils unter
innern Stürmen; dazu kamen Johann Wicliffö Lehren
(seit 1360), durch welche derselbe die päpstliche Hierarchie
bedrohte. — Unter Heinrich 5 begann (1414 ff.) der hef-
tige Kampf mit Frankreich, und ob er gleich, nach der Ver-
mählung mit der Tochter des Königs Karl 6 von Frankreich,
die Thronfolge in Frankreich zugcsichert erhielt; so
gingen doch unter seinem Sohne, Heinrich 6, die bedeu-
tenden Eroberungen der Engländer in Frankreich und die
Aussichten auf die Vereinigung beider Kronen verloren. Nur
Calais blieb den Engländern von allen französischen Be-
sitzungen. — Kurz darauf (1453) begann in England selbst