1829 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Teutschland seit dem westphälifchen Frieden :c. 281
gen aus seinem Lande vertrieb; so verbanden sich, zur Un-
terstützung der Niederlande gegen Ludwig, der Kaiser Leo-
pold 1, der Churfürst Friedrich Wilhelm von Bran-
denburg, ein N c i ch s h c c r, und selbst Spanien. Zwar
fiel ein schwedisches Heer, auf Frankreichs Veranlassung,
ins Brandcnburgische ein; allein der große Churfürst
schlug dasselbe (28. Inn. 1675) bei F e h r b c l l i n so nach-
drücklich, daß ihm dadurch selbst die schwedisch-pommcrschen
Besitzungen eröffnet wurden. Der Friede von Nimwe-
gen^) (1678 und 1679), der diesen Kampf beendigte, ward
beinahe durchgchends auf den vorigen Besitzstand abgeschlossen;
nur daß Frankreich von den spanischen Niederlanden die
Freigrafschaft Hochburgund (Franche - Comte) und Besannen
gewann. Weil aber dieser Friede in bcsondern Verträgen
Frankreichs mit den auswärtigen Mächten bestand, wodurch
die Interessen derselben gcthcilc wurden; so gehörte cs seit
dieser Zeit zur französischen Politik, nach den Kriegen mit
dem Auslände die Friedensschlüsse in Separatvcrträge
zu verwandeln, um desto größere Vortheile zu gewinnen.
Gleichzeitig mit diesem Kriege gegen Frankreich ward
Leopold 1 in einen neuen Türkenkrieg verflochten. Die
drückende Behandlung der Ungarn von Wien aus gab dazu
die Veranlassung. Der Graf von Tökeli, der an der
Spitze der mißvergnügten Ungarn stand, übergab, im Ein-
verständnisse mit Frankreich und dem Fürsten Abaffi von
Siebenbürgen, (1682) das Königreich Ungarn dem
Schutze der Pforte. Darauf erklärte die Pforte an Oest-
reich den Krieg. Der Großvczi'er Kara Mustafa drang,
mit einer Hecresmasse von 200,000 Türken, durch Ungarn
gegen Wien vor. Leopold flüchtete nach Linz. Das (seit
dem 14. Jul. 1683) belagerte Wien hielt sich unter dem
Grafen von Stahrcmbcrg, bis der König Johann Sobiesky
von Polen, der Churfürst von Sachsen, die Bayern und
Karl von Lothringen zum Entsätze herbeicilten, und (12.
Scpt.) die Türken nachdrücklich zurückwarfcn. Karl von
Lothringen, der Churfürst von Bayern, der Prinz Eugen
' •) 8t. Didier, histoire de la paix de Nimègue. Paris, 1667. 8.