1829 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Achter Zeitraum.
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Krieg aber im südlichen Tcutschlande und in Italien von
Frankreich mit überwiegendem Glücke bis zu dem Frieden
von Campo Formio (17. Oct. 1797) fortgesetzt, nach
welchem auch auf dem Eong resse zu Rasta dt mildem
tcutschcn Reiche über den abzuschlicßenden Frieden unterhan-
delt ward (Dec. 179/ — Apr. 1799). Als aber Bonaparte,
der Sieger in Italien, mit seinem Heere in Aegypten sich
befand, und das französische Direktorium Rom und Nea-
pel in Freistaaten verwandelt, die alte Verfassung der
Schweiz umgestürzt, so wie den König von Sardi-
nien aus Piemont (1798 und 1799) verdrängt hatte;
da erneuerten O e st r e i ch und N u st l a n d (1799) den Krieg
nicht ohne Glück in Tcutschland und Italien, bis
Moreau, nach der Schlacht bei Novi, auf genuesischem
Boden, und Nt asse na, nach der Schlacht bei Zürich, dies-
seits des Rheins sich behaupteten. In dieser Lage der Dinge
übernahm der aus Aegypten zurückgekehrte Bonaparte
(9. Nov. 1799) die Zügel der Regierung, und besiegte (14.
Iun. 1800) bei Nt arengo die Oesireicher, worauf Italien
wieder erobert ward. In Tcutschland stand Moreau, nach
seinem Siege bei Hohenlinden (3. Dec. 1800), in der
Nahe von Wien. Der Friede von Lüncvillc (9. Fcbr.
1801) war die Folge dieser beiden entscheidenden Schlachten.
Oestrcich schloß ihn für sich und im Namen des tcut-
schcn Reiches mir Frankreich. Dieser Friede brachte
Frankreich in den Besitz aller tcutschcn Lander auf dem
linken N h c i n u sc r, mit Einschluß der ö st re i ch i sch e n
Niederlande. In der östreichischcn Lombardei
und in andern eroberten italischen Landern ward die cis-
alpinischc Republik hergestellt. Oestreich erhielt dagegen
für seinen Verlust den größten Theil des (1797) aufgclöse-
len vcnetianischcn Staates. Zugleich gab Oestrcich,
um alle nähere Berührungspunkte mit Frankreichs Grenzen
zu vermeiden, den Breisgau als Entschädigung an den
Herzog von Modena, dessen Lander zur cisalpini-
schen Republik geschlagen wurden. — Für Toskana,
das als Königreich Hetrurien in diesem Frieden an
den Erbprinzen von Parma kam, erhielt späterhin der Groß-