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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 63

1871 - Münster : Coppenrath
— 63 — zeigte er aber, als in diesen stürmisch bewegten Zeiten das alte Faustrecht wieder erwachte. Er ließ die Anstifter der Empörung martervoll hinrichten. Der Kaiser starb plötzlich auf dem Reichstage zu Regensburg, den die stets erneuerten Feindseligkeiten der Türken veranlaßt hatten, im Jahre 1576. 18- Deutschland unter Rudolf Ii. und Matthiav. Rudolf Ii. (1576—1612). — Mit vielen wissenschaftlichen Kenntnissen ausgerüstet bestieg Rudolf, Maximilians 11. ältester Sohn, den Kaiserthron; aber erlauschte die Hofinnngen, die man von ihm gehegt hatte. Er fand nur in der stillen Pflege der Wissenschaften seine Freude; dagegen ekelten ihn die Pflichten seines Berufes an. Er beschäftigte sich lieber mit der Beobachtung der Gestirne und mit der Kunst, Gold zu machen. Keppler, Tycho de Brahe und andere berühmte Gelehrte waren seine täglichen Gesellschafter. In ruhigen, friedlichen Zeiten und unter der Leitung besserer Menschen, als diejenigen waren,, welche ihn nach und nach zu beherrschen anfingen, hätte er vielleicht ein Wohlthäter Deutschlands werden können. Aber die gegenwärtigen Zeiten forderten einen Herrscher, der mit ungeteilter Kraft eine weife Mäßigung und seltene Klugheit verband, um an den unzähligen und gefahrvollen Klippe: des stürmisch bewegten Zeitalters ohne Verletzung vorüber, lisegeln. Unter Rudolfs Regierung wurden die kaum beruhigten Gemüther wieder aufgeregt, und es zeigte sich schon hier und dort am deutschen Himmel ein Wetterleuchten, welches die furchtbare Nähe des schweren Gewitters verkündete. Die gegenseitige Erbitterung der beiden Parteien war so ßtoß, daß die Protestanten selbst das Unschuldigste, sobald es von den Katholiken, zumal vom Papste ausging, als etwas Gefährliches anfeindeten und verwarfen. Dieses zeigten sie retit auffallend durch die Weigerung, den vom Papste Gregor Xiii. im Jahre 1582 verbesserten Kalender anzunehmen. Bisher hatte man den Julianischen gebraucht, den Julius Cäsar
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