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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 109

1871 - Münster : Coppenrath
— 109 — Nachdem so die drohende Gefahr abgewandt war, zog der König Ferdinand zur Kaiserwahl nach Frankfurt und wurde hier auch zum Kaiser gekrönt. Die aufgebrachten Böhmen aber, die seine Wahl nicht hatten hintertreiben können, erklärten 'ihn der Krone ihres Landes für verlustig und trugen sie dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, dem Haupte der Union und des deutschen Calvinismus an, obschon dieser noch so eben selbst seine Wahlstimme dem neuen Kaiser gegeben hatte. Friedrich hatte die Krone eben so sehnlich gewünscht, als die Böhmen sie ihm wegen seiner ausgebreiteten wichtigen Verbindungen 9ern übergaben; denn er war ein Neffe des großen Helden Moritz von Oranten und Schwiegersohn Jakob's I. von England. Aber gerade in dem Augenblicke, wo man ihm die Krone anbot, trug er Bedenken, das gefährliche Geschenk anzunehmen. Jedoch seine Gemahlin trieb ihn dazu. „Kannst Du Dich vergessen," sprach sie stolz, „die Hand einer Königstochter anzunehmen, und Dir bangt vor einer Krone, die man Dir freiwillig entgegenbringt! Ich will lieber Brod essen an Deiner königlichen Tafel, als an Deinem kurfürstlichen Tische schwelgen." — Er nahm das gefährliche Geschenk an, und die Krönung wurde zu Prag mit beispielloser Pracht vollzogen (4. No-oember 1619). Das Glück schien ihm auf den Thron 51t folgen; enn auch Schlesien, Mähren und die Lausitz huldigten ihm. Schlacht auf dem weißen Berge (1620). — Aber nur von kurzer Dauer war seine Herrlichkeit; denn Friedrich war nicht der Mann, der sich in einer so mißlichen Lage zu ehaupten wußte. Er verschwendete seine Zeit und die Einigste des Landes in Ergötzlichkeiten, ohne die Gefahr zu ahnen, die über ihn einbrach. Des Kaisers Lage hingegen wurde mit jedem Tage günstiger. Für ihn erklärte sich die öa' auch Spanien bot Unterstützung und schickte ein Heer Qud den Niederlanden, welches die Pfalz besetzte. Selbst der protestantische Kurfürst Johann Georg von Sachsen trat, aus aß gegen den Calvinismus, auf seine Seite und versprach
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