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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 121

1871 - Münster : Coppenrath
unaufhörlich gegen den Kaiser aufgewiegelt und unterstützt; jr sie hatten sich sogar mit dem Erbfeinde der Christenheit, dem türkischen Sultan, gegen den Kaiser verbündet, wie wir dieses früher sahen. Eben jetzt herrschte in Frankreich Ludwig Xiii., ein schwacher unthätiger Mann, der aber einen Minister hatte, welcher mit außerordentlicher Klugheit die Angelegenheiten dieses Reiches leitete und die Verhältnisse der europäischen Staaten mit einer Klarheit durchschallte, wie noch kein Staatsmann vor ihm. Das war der Kardinal Richelieu. Das einzige Ziel, welches er mit der ganzen Kraft seines außerordentlichen Geistes zu erreichen strebte, war die Schwächung Deutschlands und Oesterreichs; um die Rechtlichkeit der Mittel hierzu war er unbekümmert. Anfangs jedoch scheuete er sich, als Kardinal und Minister eines katholischen Königes, die Sache der Protestanten in Deutschland gegen den Kaiser öffentlich zu unterstützen. Deshalb richtete er sein Augenmerk auf den muthigstm und kräftigsten der damaligen protestantischen Fürsten, auf Gustav Adolf, Und vermittelte für diesen einen Waffenstillstand mit Polen, damit er jetzt an der Spitze der Protestanten in Deutschland gegen den Kaiser auftrete und dessen Macht beuge. Die innere Zerrissenheit Deutschlands selbst schien den Erfolg der fremden. Einmischung nicht zweifelhaft zu lassen. Sobald Gustav Adolf die Angelegenheiten seines eigenen Reiches geordnet hatte, schiffte er, ohne einmal dem Kaiser den Krieg angekündigt zu haben, mit einem ausgesuchten, im langwierigen polnischen Kriege wohlgeübten Heere von sünfzehntau-send Mann sich ein und landete am Vorabende der hundertjährigen Gedächtnißfeier der Augsburger Confession, am 24. Juni 1630, an der pommerschen Küste. Er hatte in seinem Heere wehre ausgezeichnete Feldherren, als Horn, Ban6r, Bau-^issin, Teufel; auch der alte Unruhestifter, Matthias von Thnrn, war in seinem Gefolge. Sobald er den deutschen Bo-den betrat, kniete er im Angesichte seines Gefolges andächtig
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