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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 146

1871 - Münster : Coppenrath
— 146 — wo die Gesandten der kriegführenden Mächte den längst ersehnten Frieden unterhandeln sollten; aber erst im Jahre 1642 nahmen die eigentlichen Unterhandlungen ihren Anfang, und zwar mit den Katholiken zu Münster, mit den Protestanten zu Osnabrück. Der päpstliche Nuntius und der Botschafter von Venedig, als Vermittler beider, hatten ihren Sitz in Münster. Der kaiserliche Gesandte, Graf von Trautmannsdorf, leitete vorzüglich die Geschäfte. Bei den einzelnen Unterhandlungen stellten sich unermeßliche Schwierigkeiten ein, indem jeder Theil nur gewinnen, keiner verlieren wollte, und mehr als einmal droheten die Unterhandlungen sich wieder zu zerschlagen. Insbesondere machten die Ausländer, die Franzosen zu Münster und die Schweden zu Osnabrück, übermäßige Forderungen, wie dieses vorauszusehen war. Während die Gesandten unterhandelten und durch gegenseitige Ueberlistvngen und Täuschungen aller Art die Verhältnisse auf das Aeußerste verwickelten, fochten die Heere fort, und die Siege und Niederlagen förderten oder hemmten die Unterhandlungen der Gesandten. Die Unterhandlungen wurden absichtlich in die Länge gezogen, weil die kriegführenden Mächte von einet» Tage zum andern hofften, daß das Glück der Waffen sich zu ihrem Vortheile wenden würde, so daß alsdann ihre Gesandten mit größeren Forderungen auftreten könnten. Erst im Jahre 1649 kam durch die Thätigkeit des biederen Grafen von Trautmannsdorf, der überall mit Kraft und Offenheit zu Werke ging, der Friede glücklich zu Stande. Die Hauptpunkte desselben sind folgende: Die Freiheit und Unabhängigkeit der Schweiz vom deutschen Reiche, und der Niederlande von Spanien wurden förmlich anerkannt. — Frankreich und Schweden empfingen da^ür, daß sie unser großes, schönes Vaterland verwüsten geholfen, eine Belohnung durch deutschen Länderbesitz. Frankreich erhielt namentlich das schöne Elsaß, soweit es österreichisch war, den Sundgau, die Festungen Breisach und Philippsburg; auch mußten mehre deutsche Festungen am Rhein
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