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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 226

1871 - Münster : Coppenrath
— 226 — sein Land zu ziehen. Schnell erhob sich der Ackerbau; Handel und Gewerbe nahmen einen neuen Aufschwung. Auch Künste und Wissenschaften fanden unter ihm besonderen Schutz. Vorzüglich aber sorgte er für die Bildung einer tüchtigen Heeresmacht, um allen Ereignissen der Zeit gewachsen zu sein. Bei der traurigen Lage, in welcher sich damals Polen befand, gelang es ihm, Preußen durch den Vertrag von Welau 1657 von der polnischen Oberhoheit zu befreien, und im Frieden zu Oliva (Kloster bei Danzig) 1660 bestätigten auch die Schweden diesen Vertrag. So wurde er der eigentliche Stifter von Brandenburgs und Preußens Größe. Die beiden vereinigten Länder bildeten die ersten großen Glieder zu dem Ringe, welcher bald den Norden und Westen inniger als je verband. Er war es, der am 28. Juni 1675 bei Fehrbellin jenen glorreichen Sieg über die fast für unüberwindlich gehaltenen Schweden, die Bundesgenossen der Franzosen, erfocht und Preußens Namen in ganz Europa geachtet und gefürchtet machte. Nach dem Kaiser war er unstreitig der erste deutsche Fürst. Ihm folgte sein Sohn Friedrich Iii. (1688 — 1701). — Dieser besaß die großen Eigenschaften seines Vaters nicht, dennoch gingen die Verbesserungen des Landes auch unter ihm ununterbrochen fort, weil erst jetzt die Aussaat seines großen Vorgängers recht zur Reife fam. Er selbst war ein eitler prachtliebender Mann. Es krankte seinen Ehrgeiz, daß sein nächster Nachbar, der Kurfürst von Sachsen, König von Polen, und drr Prinz von Oranisn, mit dem er Geschwisterkind war, König von England geworden war, während er selbst noch immer Kurfürst hieß. Um nun die Königskrone auch sich zu verschaffen, wandte er sich an den deutschen Kaiser Leopold und suchte ihn für feinen Plan zu gewinnen, in feinem vom deutschen Reiche unabhängigen Herzogtums Preußen den Titel „König" anzunehmen. Er leistete ihm das Versprechen: das Kurhaus Brandenburg solle bei jeder Kaiserwahl dem Hanse Habsburg seine Stimme geben und in
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