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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 96

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789 —1815. ein würdeloses Buhlen deutscher Fürsten um die Gunst Bonapartes, seines Ministers Talleyrand und ihrer Beamten. Dem Frieden mit dem Kaiser folgte das Konkordat mit Papst Pius Vii. (1801), das diesem den Kirchenstaat zurückgab, die katholische Religion in Frankreich wiederherstellte, aber die Kirche der Herrschaft des Staates unterstellte; alsdann 1802 der Friede mit England zu Amiens, in dem diese Macht von den zahlreichen Eroberungen in dem glücklich geführten Seekriege (1793 —1802) nur Trinidad (von Spanien) und Ceylon (von Holland) behielt; die (1800) von den Engländern besetzte Insel Malta sollte an den Orden zurückkommen, wurde aber thatsächlich nicht heraus- gegeben. 85. b) Der Reichsdeputationshauptschlufs 1803. Die Reichs- deputation führte im wesentlichen die Befehle Frankreichs und Rufslands aus (nach Pauls Ermordung regierte hier Alexander I. 1801 — 25), die 1801 Frieden miteinander geschlossen hatten. Durch Säkularisationen und Mediatisationen verschwanden 112 Reichsstände; von geistlichen blieb nur der von Mainz nach Regensburg versetzte „Kurerzkanzler“ (v. Dalberg), der Hoch- und Deutschmeister und der Grofsprior des Malteserordens, von Reichs- städten Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Augsburg, Nürn- berg (diese beiden wurden 1805 und 6 bayrisch). Kurfürsten- tümer wurden Hessen-Kassel, Baden, Württemberg, Salzburg. Den gröfsten Gebietszuwachs erhielten Preußen und Bayern, jenes die Bistümer Hildesheim und Paderborn, den besten Teil von Münster, das mainzische Thüringen (das Eichsfeld und Erfurt), mehrere Abteien und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar; Bayern erwarb mehrere Bistümer, wie Würzburg und Bamberg, und Reichsstädte. Entsprungen der bösen Lust der Feinde und der Ländersucht deutscher Fürsten, barg doch diese Revolution, die dem alten Reiche eigentlich ein Ende machte und in den Territorialbestand der katholischen Kirche umfassender eingriff als selbst die Refor- mation, in ihrem Schofse, sehr gegen den Willen ihrer Urheber, die Keime einer besseren Zukunft für die Nation. Zugleich aber war sie auch die Geburtsstunde der ultramontanen Partei: der Klerus, ohne staatlichen Besitz, selbst dem Staate unterthan, sah
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