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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 148

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
148 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. sitionelle Mehrheit; die auf. Grund eines entschieden liberalen Programms neugebildete „deutsche Portschrittspartei“ 1 erschien in grofser Stärke. Wie die Dinge nun lagen, war die Beseitigung des „Provisoriums“ von 1860, die Abschaffung der neu gebildeten Regimenter, gänzlich unmöglich. Da die Regierung an der drei- jährigen Dienstzeit festhielt, kam es zum Bruch, das Haus wurde aufgelöst. Auch in der neuen Kammer hatte die Opposition die Mehrheit. Da berief der König am 23. Sept. 1862 auf das Drängen Roons Otto v. Bismarck-Schönhausen an die Spitze des Ministeriums. Geb. am 1. April 1815 zu Schönhausen in der Altmark, in Berlin erzogen, hatte er in Göttingen, Berlin und Greifswald die Rechte studiert, hatte später die Bewirtschaftung der Güter Kniephof und Schönhausen übernommen und war zum Deichhauptmann und Abgeordneten zum sächsischen Provinzial- landtag gewählt worden, war als Mitglied des Vereinigten Land- tages, der zweiten Kammer und des Erfurter Parlaments als Ver- treter ultrakonservativer Anschauungen und als Verteidiger der Politik von Olmütz aufgetreten, hatte aber, seit er 1851 Legations- rat, dann Bundestagsgesandter in Frankfurt geworden, die tückische Feindschaft Österreichs erkannt; 1859 wurde er Gesandter in Peters- burg, 1862 in Paris (1865 Graf, 1871 Fürst, 1890 Herzog von Lauenburg). Ohne Kenntnis dieser Umwandlung, der gewaltigen Pläne, der mächtigen Geisteskraft dieses Mannes empfing ihn die Kammer mit tiefem Mifstrauen und sah in ihm nur den „feudalen Junker“. Da ein Etatsgesetz nicht zustande kam, erklärte die Regierung, unter Berufung auf Art. 109 der Verfassung, ohne ein solches regieren zu müssen, um den Staat nicht zu gründe gehen zu lassen: was der Kammer als Verfassungsbruch erschien. In der neuen Tagung (1863) verschärfte sich der Ton der Debatten auf beiden Seiten; zu den vorhandenen Streitpunkten trat ein neuer wegen des Abkommens Preußens mit Rußland gegenüber dem 1) Waldeck, Virchow, Schulze-Delitzsch, v. Forckenbeck, Mommsen, Jacoby, Hänel; später Eug. Eichter. Die Partei nannte sich später die deutsch- freisinnige, gegenwärtig freisinnige Volkspartei.
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