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1. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 258

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
258 Mittlere Geschichte. 2. Zeitr. i. slbschri. schied. Die fteyen Leute, welche sich vor der völligen städtischen Einrichtung in die Städte begeben hatten, verloren ihre Frei- heit nicht. Hingegen blieben die Handwerker und der gemeine Mann daselbst oft noch lange in Hörigkeit. Jene vermehrten ihre Vorzüge, nannten sich allein Bürger, Münzherren, Ge- schlechter und Patricier, trieben nur Großhandel, verschwäger- ten sich mit den Zünften, und rissen das Regiment in den Städ- ten allein an sich. Die ersten patricischen Geschlechter stammen am wahrscheinlichsten von den freuen Leuten her, die Heinrich zur Besatzung in die Städte legte, und mit denen sich nachher andere aus der Nachbarschaft vereinigten. Im zwölften Iahrh. wurden die Zünfte und Handwerke durch Neichsgesetze von der Unfteyheit losgesprochen. Die deutschen Könige machten von dieser Auflehnung der Städte gegen ihre Herren nicht den rech- ten politischen Gebrauch. $. 5. Regierungsform von Italien. Karl der Große hob die lombardischen Herzogthümer nicht auf, als ^ er Italien eroberte. Nach dem Abfalle von den Ka- rolingern hatten die kleinen Staaten dieses Landes ihre eigenen Regenten. Die Ottonen nöthigten sie, Deutschlands Könige auch für ihre Könige und Kaiser zu erkennen. Die Kaiser er- nannten in den einzelnen Ländern Statthalter, aber die bestän- dige Auflehnung der Iraliäner gegen sie machte die Ausübung ihrer Gewalt stets zweifelhaft. Dieser Widerstand wurde noch hartnäckiger, als der Papst das Oberhaupt der Gegenpartey des Kaisers wurde. Rom und der Kirchenstaat erkannten bis auf P. Gregor Vi!. den deutschen König für ihren Oberherrn. Es war Grundsatz, daß die römische Kaiserkrone in Rom müsse aufgesetzt werden. Nachher wurde der Papst Roms weltlicher Oberherr, aber die Macht der Großen beschränkte seine Ge- walt, und vernichtete sie fast. Die Königreiche Neapolis und Sicilien waren unläugbare Lehen des römischen Stuhls, und eingeschränkte Monarchieen, wie die übrigen Staaten, die euv zelnen kleinen Herren gehörten. Viele Städte entzogen sich der Oberherrschaft ihrer Herren und nahmen eine republikanische Regierungsform an. Sie suchten sich auch von der Unterwür- figkeit der deutschen Könige loszumachen, welches aber nur eini- gen gelang. Venedig, die wichtigste von ihnen, war im An- fänge dieses Zeitraums eine Demokratie. Die Einwohner ihrer Inseln thaten ihre Staatsangelegenheiten auf einer Versamm- lung, dem Concio, ab, die seit 810 auf Rialto gehalten wur-
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