1811 -
Halle
: Hemmerde und Schwetschke
- Autor: Remer, Julius August, Voigtel, Traugott Gotthilf
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Akademie, Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
z. Kap. Negierungsf. v. 1517 b. 1660. 391
zu senden. Als Karl Ii. den Thron wieder bestieg, wurde das
schottische Parlement erneuert.
6. Vereinigte Niederlande.
Die Republik der vereinigten Niederlande war ein Staa-
tensvsiem der Provinzen: Geldern, Holland, Seeland, Utrecht,
Frießland, Oberryssel und Groningen. Die Union wurde zur
Abtreibung auswärtiger Gewalt geschlossen, und setzte nur das
fest, was das Vündniß im Ganzen anging. Jede Provinz
behielt ihre Regierungsform und die Entscheidung in ihren in-
ner» Angelegenheiten. Die Angelegenheiten der Generalität
oder ganzen Republik wurden durch Deputirte aus allen Pro-
vinzen , oder die Versammlung der Generalstaaten, abgethan.
Zn jeder Provinz war die höchste Gewalt in den Händen der
Stände, die sie durch Deputirte ausübten, die man Staaten
nannte. Die niederländischen Provinzen wählten sich Anführer
aus dem Hause Nassau, die den Titel: Statthalter, erhielten.
Sie waren bald auf die Erweiterung ihrer Gewalt bedacht,
welches 1650 die Aufhebung dieser Würde in fünf Provinzen
veranlaßte.
7. Staatsverfasinng von Dänemark und Schweden.
Die königliche Gewalt wurde durch diesen Zeitraum in
Dänemark immer mehr beschränkt. Anfangs theilten Adel
und Geistlichkeit alle Macht; der Bürgerstand nahm wenig
Antheil daran, und der freye Bauernstand verschwand immer
mehr. Als die Reformation das Gegengewicht wegnahm, wel-
ches die hohe Geistlichkeit bisher behauptet hatte, so herrschte
der Adel allein, und vermehrte in jeder Kapitulation seine
Rechte. Das Reich wurde den Königen als ein Wahlreich ge-
geben. Nachdem auch Friedrich Iii. den Antheil an der Be-
setzung der Reichsrathsstellen verloren hatte, und der Reichs-
rath ihm die Personen zur Besetzung der Staatswürden vor-
schlug, so blieb dem Könige keine Gewalt mehr übrig. Da sich
aber einige Familien der Reichsrathsstellen und anderer Staats-
ämter allein bemächtigten, so erregte diese Oligarchie bald Ei-
fersucht unter dem übrigen Adel.
Zn Schweden war die Geistlichkeit sehr reich, und ihre
Macht der Macht des Adels gleich. Die Kroneinkünfte wa-
ren gering und sehr verschuldet. Dies reihte den Gustav Wa-
sa, daß er den Geistlichen ihre großen Einkünfte nahm, und
mit dem Adel theilte. Der Adel wurde dadurch zwar noch
mächtiger, aber die Könige unterstützten auch die andern Stan-