1858 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Beck, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Römer, mit den Staatseinrichtungen, der Religion, dem Kriegs-
wesen, der Kunst und Literatur derselben in innige Verbindung
getreten ist.
2) Die traditionelle übrigens vielfach gestaltete Sage beginnt
mit der angeblichen Einwanderung der Trojaner unter A eneas
nach Latium, wo er Lavinium gründete, von dem dann
Alba Longa durch des A en e a s Sohn, A s c a n i u s (Iulus),
ausging. Der fünfzehnte Herrscher aus dem Geschlechte der
Aeneaden war Pro cas. Dieser hatte zwei Söhne, Numi-
tor, der dem Vater nachfolgte, und A mulius. Der Letztere ver-
drängte jedoch den älteren Bruder, mordete dessen Sohn, und
ließ die Tochter Rhea Sylvia unter die Priesterinnen der
Vesta aufnehmen. Aber die Zwillingssöhne der Sylvia, Ro-
mulus und Re mus, als deren Vater der Kriegsgott Mars
galt, traten, nachdem sie wunderbar gerettet unter Hirten heran-
gewachsen waren, als Rächer ihres Großvaters auf, stürzten den
Amulius und setzten den Nu mito r in seine Herrschaft wieder
ein. Sie selbst aber gründeten nach befragtem Augurium an
dem Orte ihrer Rettung, auf dem pala tinischen Hügel, eine
neue Stadt, die, nachdem Remus im blutigen Bruderzwiste ge-
fallen, den Namen Roma erhielt. Um die Zahl der Einwohner
zu mehren, eröffnete Ro mulus ein Asyl für Verbannte und
Heimathlose, und verschaffte den Seinigen Frauen durch den
Raub sabinischer Jungfrauen. Der hierüber entstandene Krieg
wurde indessen durch diese selbst vermittelt, und ein Vergleich zu
Stande gebracht, nach welchem Römer und Sabiner unter
dem Namen Quiriten Ein Volk ausmachen, und die Könige
beider, Ro mulus und Titus Tatius, gemeinschaftlich regie-
ren sollten. — Soweit die römische Sage über Entstehung der
ewigen Stadt. Ihr wesentlicher Inhalt, nach welchem die neu-
gegründete Tiberstadt als eine Colonie von Alba Longa aus-
geht, kann schwerlich einen weitern Sinn haben, als den, welcher
die Städte Latiums überhaupt als albanische Gründungen dar-
stellt; Rom ist lange Zeit nicht einmal Glied der albanischen Con-
föderation. Die Aeneassage ist ein späterer Zusatz zur römischen
Gründungssage. Die Fabel von dem Sohne des Anchises und
der Aphrodite und von seiner Fahrt nach dem Westland ist
griechischen Ursprungs, die an der italischen Küste durch grie-
chische Seefahrer mit dem Kulte der Aphrodite verbunden ver-
breitet, und dann mit diesem von den Römern ausgenommen
wurde.
3) Die Gründung Roms wird nach der Aera des Varro
in das Jahr 743 v. Ehr. (Olymp. 6, 3), nach der des Eato
in's Jahr 751 gesetzt. Jene wurde schon bei den Alten die ge-
wöhnlichere, ohne deshalb für eine historisch sicher gestellte gelten
zu können. Als Stiftungstag feierte man den 21. April, das
Beck, griech. u. röm. Gesch. 3. Aufl. 15