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1. Alte Geschichte - S. 34

1848 - Leipzig : Brandstetter
34 hier gelandet und ein Reich gegründet haben soll, welches bald das Mutter- land an Macht und Reichthum übertroffen, in späteren Jahrhunderten aber das mittelländische Meer und alle Küsten und Inseln desselben beherrscht hätte. Durch Nebukadnezar I., König von Babylon, wurde Phönizien er- obert. Die Tyrier, die sich ihm nicht unterwerfen wollten, bauten Neu- Tyrus. Nach dem Untergänge des babylonischen Reiches durch Cyrus, König der Perser (539), kam Phönizien unter die Perser, bis Alexander der Große, König von Macedonien, auch Neu-Tyrus sich unterwarf (332). Durch die Eroberung Alexanders aber ging der Wohlstand Phöniziens gänzlich zu Grunde, weil nun der Welthandel an die Stadt Alexandrien kam. Freundlicher als in Phönizien, gestaltete sich das Menschengeschlecht in dem nahegelegenen Klein-Asien, das sich vom Tauruß an zwischen dem schwarzen und mittelländischen Meere bis an die südöstliche Spitze Europa's erstreckt, wo der Hellespont, die Propontis und der Bosporus eine Straße bilden, die beide Meere verbindet. Diese Verbindung soll jedoch in den urältesten Zeiten nicht ftattgefunden haben, und wo heut zu Tage der Archipel wogt, soll in jenen Zeiten das Land Lektonien gewesen, durch ein Erd- beben aber untergegangen, und also Asien von Europa hier getrennt worden sein. Wann das geschehen, ist ungewiß; doch scheint dieses Ereigniß weit über die Zeit hinauszureichen, von welcher wir Nachrichten aus der Geschichte Klein-Asiens haben. Dieses schöne und fruchtbare Land war schon früh- zeitig bewohnt, mögen nun die ersten Menschen vom Taurus oder vom Kaukasus dahin gekommen sein. Was in späteren Zeiten von dem fröh- lichen Bacchus, dem Urheber des Weinbaues, von der Mutter Cybele, dem Symbole der bewohnten und fruchtbringenden Erde, gefabelt wurde, kommt aus Klein-Asien, besonders aus dem schönen, reichen Phrygien. Mehre kleine Völker ließen sich daselbst nieder, bauten das Land an, er- fanden Künste und Handwerke, gleich den Phöniziern, trieben Seehandel und sandten, wie diese, Colonisten in alle Welt. Die Völker und Religionen aber, die aus Kleinasien kamen, waren heiter, lebensfrisch und schöner, als die, welche sich aus Aegypten und Phönizien verpflanzten. §. 5. Die Meder und Perser. — Zoroaster. — Cyrus. Wir haben erzählt, wie Cyaxares mit Nabopolassar Assyrien erobert hatte; weiter gegen Osten erstreckte sich Medien, das sich alle Länder bis an den Indus unterwarf. 560 I. v. Ehr. lebte hier Zoroaster oder Zerduscht, einer von den Weisen im Morgenlande, die auch Magier heißen und über ganz Mittel-Asien eine reinere Gottesverehrung und Sittlichkeit verbreiteten. Nach seiner Lehre, welche die Jünger desselben zusammenge- schrieben und in einem Buche gesammelt haben, welches Zendavesta ge- nannt wird, sollte es zwei oberste Gottheiten geben, — die Gottheit des Lichts und des Segens Ormuzd, von dem alles Gute erschaffen und er-
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