Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Alte Geschichte - S. 42

1848 - Leipzig : Brandstetter
42 res Geschlecht, das sich Moses erzogen und gebildet hatte, stand nun an den Grenzen des verheißenen Landes, das erobert werden sollte. §. 8. Die Israeliten erobern Palästina. „Von dem einunddreißigsten bis in den vierunddreißigsten Grad n. B. — schreibt Johannes von Müller — erstreckt sich das Land Kanaan oder Palästina, zwischen der Seeküste der Phönizier, der großen arabischen Wüste, dem Libanon und dem schwarzen Gebirge, welches das peträische Arabien füllt, wovon Sinai der Mittelpunkt ist, und Hügel ausgehen, die sich den Armen des Libanon anschließen. Das Land wird von dem Flusse Jordan durchströmt, welcher, da er den schönen See von Kinereth gebildet, sich traurig im tobten Meere verliert, welches den Krater eines alten Vulkans oder tiefe Pechgruben zu füllen scheint. Kanaan ist fruchtbar genug, um ein unge- mein zahlreiches Volk zu nähren, und Polybius fand Galiläa für die Ver- pflegung beträchtlicher Heere bequem. Prächtige Städte zierten die Küste, Balsamgärten und Palmenwäldchen die Gefilde von Jericho; Getreide im Ueberstusse die weiten Fluren Esdrälons; herrliche Weiden die Berge von Basan und Sarons Triften; Wein selbst Karmel und Judas Gebirge." Dies schöne Land sah Moses, 120 Jahre alt, von der Höhe eines Berges, aber hin kam er nicht. Das hohe Alter hatte seine Kraft gelähmt; er übergab das Regiment dem tapferen Josua, empfahl dem Volke noch einmal die Gebote des Herrn und ging auf den Berg Nebo, um zu sterben. Josua rückte mit dem verjüngten Volke gegen den Jordan vor, wo schon drei Stämme während Mosis Leben sich gelagert hatten, setzte über den Fluß und eroberte mit stürmischer Tapferkeit mehre Städte der Kananiter, besiegte die Völkerschaften, die sich seinem Zuge widersetzten, und theilte das eroberte Land, wie es Moses geheißen, unter die zwölf Stämme; die Stiftshütte aber stellte er zu Silo auf, wo der Hohepriester wohnte. Doch noch immer lagen viele Städte und ganze Landschaften zwischen den Besitzungen der Israeliten, wo Kananiter wohnten, die theils nicht zu besiegen waren, theils sich mit den neuen Eingewanderten vertragsweise ab- gefunden hatten, so sehr auch die Priester gegen solche Verträge eiferten. Was sie befürchteten, geschah: die Israeliten vermengten sich durch Ehever- bindungen mit den Kananitern, nahmen deren Götzen und Sitten an, und der Priesterstaat hatte schon nach Josua's Tode wenig Einheit, denn die Stämme hingen nur locker an einander, und da kein Fürst im Lande war, so that ein Jeglicher, was ihm recht dünkte. Nur wenn Gefahr drohte und Feinde in ihr Gebiet einsielen, vereinigten sich die nächsten Stämme und wählten einen Richter, d. h. Feldherrn; dann zog auch der Hohepriester mit der Bundeslade aus, die, um das Kriegsvolk zu begeistern, wie ein Panier vor dem Heere hergetragen wurde. Solche Richter waren Gideon, Abimelech, Simson, Eli u. A.; auch Frauen, wie die Debora, ein
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer