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1. Alte Geschichte - S. 84

1848 - Leipzig : Brandstetter
84 ten Spiele sollen wieder erneuert werden; man soll einen Waffenstille- stand für alle Staaten, welche daran Theil nehmen und die Rache des Himmels abwenden wollen, ausrufen lassen." Diese Feste dauerten ge- wöhnlich fünf Tage und begannen mit einem feierlichen Opfer, das dem olympischen Jupiter gebracht wurde. Auf prächtig ausgeschmückten Renn- bahnen und in dem Raume ebenso prächtiger Aniphitheater wurden die verschiedenen Wettkämpfe vorgenommen. In späteren Zeiten fügte man auch noch den Wettstreit in allen Künsten und Wissenschaften hinzu; hier traten Sänger und Zitherspieler, Redner und Geschichtsforscher auf, Schau- spiele wurden aufgeführt, — kurz Alles wurde gezeigt, was die körperliche und geistige Kraft der Griechen vermochte. Der Preis, der den Siegern in diesen Wettspielen im Angesichte des versammelten Volkes gereicht wurde, war ein Olivenkranz. Welch ein Volk, das einen Preis, der an sich von so geringem Werthe ist, höher hielt, als goldene Kronen! Der Ruhm, den der Kranz verlieh, gab demselben den hohen Werth, daß man sich nicht scheute, Jahre lang in allerlei Kunstfertigkeit und Geschicklichkeit sich zu üben, um ihn zu erringen. Ein grenzenloser Beifall umrauschte den Sieger; er wurde mit Blumen bestreut, von Dichtern besungen, auf prächtigen Wagen herumgeführt. Ihm zu Ehren gab man Gastmähler, überall hul- digte man ihm. Kam ein Sieger in sein Vaterland zurück, so zogen die Bürger ihm in feierlichem Zuge entgegen und führten ihn unter Jauchzen und Jubel in die Stadt. Häufig wurden ihm Statuen errichtet, Jahrgel- dcr gezahlt, bei Festen und Schauspielen der Ehrensitz eingeräumt. So er- zählt man von einem alten Vater, der, als er hörte, sein Sohn habe den Preis gewonnen, vor Freude plötzlich starb. Nur wenn man sich ganz in die Lebhaftigkeit dieses poetischen Volkes versetzen und eine vollständige Anschauung von diesen Spielen sich verschaffen kann, ist man im Stande, die erhabenen Oden des größten aller lyrischen Dichter, Pindar's, der solche Wettkämpfe besungen hat, sich zu erklären. §. 16. Lykurg. Um's Jahr 880 v. Ehr. lebte Lykurg, ein Heraklide, in Sparta, der den großen Gedanken faßte und ausführte, gleich Moses ein selbstständiges und tapferes Volk zu bilden, Sparta durch die Bildung starker und muthvoller Bürger zu einem mächtigen Staate zu erheben. Die Lacedämonier, ein Volk von etwa 30,000 Seelen außer der Hauptstadt Sparta, in welcher ohngefähr 0000 Einwohner waren, bestanden aus Doriern und einigen heraklidischen Familien, die in besonderem Ansehen standen und die Königswürde erblich besaßen. Sie hatten sich im südlichen Peloponnes am Flusse Eurotas und dem Berge Taygetus niedergelassen, wurden aber ihrer Raubzüge wegen von den übrigen Stämmen der Hellenen, den Achajern, Ioniern und Aeo- liern, die sich besser und edler dünkten, geringgeachtet, so daß man es selbst
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