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1. Mittlere Geschichte - S. 101

1848 - Leipzig : Brandstetter
101 Christenthum der Franken sahen sie für eine Beschränkung deutscher Frei- heit an und mochten es nicht dulden, daß diese herrschsüchtigen' Nachbarn die Marken bis in das sächsische Gebiet hinein ausdehnten. Hierüber wurden von jeher Fehden zwischen den Sachsen und Franken geführt, wobei die an den Grenzen erbauten Kirchen und Klöster den Verheerungen am meisten ausgesetzt waren. Da beschloß König Karl, die Unterwerfung des sächsischen Volkes mit aller Gewalt durchzusetzen und zugleich das Christenthum, welches ihm nicht weniger als seine Herrschaft am Herzen lag, unter ihm zu verbreiten. Auf einem Reichstage zu Worms wurde der Krieg gegen die Sachsen beschlossen, und gleich im ersten Feldzuge zerstörte er die sächsische Feste Eresburg, zertrümmerte er die große Jrmen- säule, ein kolossales Götterbild, das im Lande an der Weser stand, und zwang viele tausend Sachsen zur Taufe. Der Herzog Wittekind entkam jedoch nach Dänemark und kehrte immer wieder zurück, sobald die Franken das Land verließen. Vergebens suchte Karl diesen Fürsten durch gute Worte und Geschenke zu gewinnen, vergebens hielt er zu Paderborn einen Landtag, auf welchem er die edelsten Sachsen versammelte, ihnen den völ- ligen Besitz aller Rechte und Freiheiten zusicherte und nur die Bekehrung zum Christenthume und den Lehnseid forderte. Doch das herrische Wesen Karl's und seiner Vasallen, die Kirchen und Klöster, die in ihrem Lande erbaut wurden, und die Bischöfe, denen sie den Zehent von allen Früchten geben sollten, ärgerte sie, und immer waren sie bereit, wenn Wittekind zum Heerbanne rief, die Bischofsitze und Klöster zu zerstören, die Burgen der Franken niederzureißen, die Besatzungen und Geistlichen zu erschlagen. Als einst das ganze Volk der Sachsen, welches Karl nach einem aber- maligen Friedensschlüsse schon ganz unterworfen wähnte, über die Franken herfiel und viele Tausende derselben erschlug, ergrimmte Karl, zog mit einem gewaltigen Kriegsheere nach Sachsen, bezwang das trotzige Volk in einer großen Schlacht und ließ über U>00 Kriegsgefangene grausam hin- richten. So glaubte .er durch Schrecken den langen Krieg endlich beendigt zu haben. Doch auch dieses Blutbad hatte die gehoffte Wirkung nicht, sondern die Gemüther nur noch mehr erbittert. Erst als auch Wittekind sich taufen ließ, zu Aachen den König Karl, dessen hohe Tugenden und Weisheit kennen lernte und sich diesem als Lehnsmann freiwillig unterwarf, wurde das Volk der Sachsen mit den Franken vereinigt und das Reich bis an die Weser und Eider ausgedehnt. Noch weiter und größer wurde es durch die Besiegung des Dänenkönigs Gottfried, der Slaven und Avaren. Erster wurde über die Eider zurückgedrängt und dieser Fluß ist bis auf den heutigen Tag die Grenze zwischen Deutschland und Dä- nemark, zwischen hochdeutscher und dänischer Mundart. Als dann Thas- silo, Herzog der Baiern, sich empörte und die Slaven und Avaren zu Hilfe rief, zwang Karl ihn zur Unterwerfung, besiegte die Czechen und die Milzen in Böhmen und Brandenburg, machte ihre Herzoge lehnspflichtig,
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