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1. Neuere Geschichte - S. 318

1848 - Leipzig : Brandstetter
318 hatte sich Franz Ii., der die Auflösung des deutschen Kaiserreiches kommen sah, den Titel eines Erbkaisers von Oestreich beigelegt. Napoleon wollte jedoch nicht blos Kaiser, er wollte auch König sein. Er bewog daher die italienische Republik, ihu zum Könige anzunehmen (März 1805). Darauf reiste er mit seiner Gemahlin nach Mailand, setzte sich im Dome daselbst die eiserne Krone auf (Mai 1805), stiftete zum Andenken an diese Krönung den Orden der eisernen Krone, und traf viele Anordnungen zu Gunsten seiner Familie und Freunde. Je mehr er aber durch seine Willkür die europäischen Mächte gegen sich erbittert hatte, desto mehr hatte er sie auch zum Kriege gegen sich gereizt; dieser erhob sich nun von Seiten Ettglands, Oestreichs und Rußlands gegen ihn. §. 12. Die französischen Kriege bis 1809. So sehr die Gewaltschritte des neuen französischen Kaisers alle Fürsten Europa's empörten, war er doch noch innner als ein Sohn der Revolu- tion, die in ganz Europa ihre Anhänger hatte, als Gründer einer neuen Kriegskunst und Verkünder einer neuen Ordnung der Dinge, nach welcher Aberglaube, Vorurtheile, Mönchthum, Lehnwesen und andere Mißbräuche des Mittelalters aufhören sollten, der Abgott der Menge; selbst gekrönte Häupter, wie der russische Kaiser Paul, der König von Dänemark und Maximilian, Kurfürst von Baiern, waren seine erklärten Freunde, und alle gewaltsamen Anstrengungen waren bis jetzt vergeblich gewesen, um ihn zu bekriegen. Das einzige Volk, das seiner Weltherrschaft Grenzen setzte, war das brittische, und^Wilhelm Pitt war der Mann, die Rie- senkräfte dieses Volkes, ja die von ganz Europa gegen Napoleon in Be- wegung zu setzen. Nachdem Paul I. in einer Verschwörung 1801 (woran Engländer Theil nahmen) ermordet worden war und sein Sohn Alexan- der 1. den Thron bestiegen hatte (1801 — 1825), war für ein Bündniß mit Frankreich keine Hoffnung mehr, und Wilhelm Pitt bildete im I. 1805 mit England, Oestreich, Rußland und Schweden die dritte Coa- lition gegen Frankreich. Da verließ Baiern zuerst die deutsche Sache, und vereinigte sich nebst Baden und Würtemberg (die wohl der geo- graphischen Lage ihres Landes wegen nicht anders konnten) mit dem Feinde des Vaterlandes. Mit Blitzesschnelle war Napoleon über den Rhein, zwang ein östreichisches Heer bei Ulm zur Uebergabe, besetzte Wien, die alte Hauptstadt Oestreichs, und schlug die östreichisch-russische Armee bei Austerlitz, so daß der Krieg binnen drei Monaten beendet war. Im Preßburger Frieden den 26. December >805 trat Oestreich alle seine Besitzungen ab und mußte außerdem den Baiern Tyrol, den Würtembergern und Badnern seine schwäbischen Besitzungen überlassen; der Bruder des Kaisers, Meinst Großherzog von Toscana, erhielt für Salzburg, das nun östreichisch wurde, das bisher baierische Würzburg. Darauf gab Napo-
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