1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
Dritter Zeitraum. Don 5ó0 bis 323 v. Ehr. 161
war der dritte August 538, an welchem in den Gefilden
von Charon ea in Böotien Athen fiel, der letzte Staat,
welcher Dte übrigen griechischen Staaten zum Widerstande
gegen Philippus vereinigen konnte.
P erstens Eroberung war nun das Ziel der Wunsche
des unermüdeten Königs, und schon war er zum Hberfeld-
herrn der Griechen bei dem nahen Feldzüge gegen Dte Per-
ser ernannt, als Pausanias ihn (330) ermordete.
2. Alexander der Große, der Sohn Philipps
(330 - 323 v. Ehr.)
In den Plan, an dessen Ausführung der Later durch
den Tod verhindert worden war, ging der Sohn sogleich
ein. Persiens Eroberung, wornach schon vor Philippus be-
sonders Agesilaus, der. Spartaner, gestrebt hatte, war
für Alexander um so reizender, je mehr die Helden Ho-
mers den ihm eingebornen Heldensinn anzogen, Aber nicht
nur die Gesänge Homers, sondern überhaupt die Vorzüge
der griechischen Bildung hatten für den von der Natur an
Geist und Gemüth reich begabten König, welchem über-
ließ der Unterricht eines Aristoteles zu Theil geworden
war, hohen Werth. So war es denn natürlich, daß auch
ihn der Haß gegen die Perser, diese Erbfeinde der Grie-
chen, ergriff, und daß er nicht nur das persische Reich stürzen,
sondern auch griechische Bildung über Asien verbreiten
^wollte.
Überhaupt aber ergriff Alexander, obwohl bei dem
Tode seines Vaters kaum zwanzig Jahre alt, die Zügel
der Regierung mit Würde und Kraft. Zuerst bestrafte er
die Mörder seines Vaters, und erwarb sich durch Beweise
seines Wohlwollens die Liebe feines Volkes. Dann zeig-
te er den benachbarten Barbaren^ daß sie ihm, wie dem
Vater, gehorchen müßten. (Seirr Übergang über den
Hamus.) Wahrend er aber über die Thracier und Illy-
rier glanzende Siege davon trug, verbreitete sich in Grie-
chenland das Gerücht: er sey in Illyrien umgekommen.
Die Staaten Griechenlands hofften wieder frei zu werden,
und ine Thebaner ermordeten sogar einige Befehlshaber
der macedonischen Besatzung, und belagerten die Besa-
tzung selbst in der Cadmea. Ader kaum hatte Alexander
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