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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 237

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Vierter Zeitraum. Von 323 bis 30 v. Chr. 237 Dieser verblendete alsbald die Griechen durch das Zauber- wort der Freiheit, und gewann endlich auch die Achäer. Nom hatte nun beinahe alle Nachbarn Maccdoniens auf seiner Seite, Philippus aber war fast jeder Hülfsquelle be- raubt. Bald bestimmte ihn daher eine Niederlage, wel- che er bei Kynoskephalä (1q7) erlitt, um Frieden bitten. Dieser ward ihm unter der Bedingung ge- währt, daß er nur Macedonien behalte, Alles aber, was er außer den Gränzcn dieses Landes besitze, abtrete, und besonders Griechenland für frei erkläre. Auch mußte ec seine Flotte auöliefern, hundert Talente bezahlen, und seinen Sohn Demetrius als Geißel nach Nom schicken. Hierauf ließen die Römer Macedonien zunächst in Ruhe, schnitten demselben aber den Duell ab, aus welchem es neues Leben empfangen konnte, indem sie die Griechen, unter dem Scheine, ihnen die Freiheit zu geben, in ver- derbliche Abhängigkeit von Rom brachten. Denn bald nach dem Siege über Philippus kündigte (196) T. Duinctius Flamininus bei der Feier der isthmi- schen Spiele den Griechen die Freiheit an, wofür diese ihn als ihren größten Wohlthater vergötterten. Als hier- auf auch griechische Plätze und Besitzungen von den Rö- mern zurückgegeben wurden, war die Freude der Ge- täuschten, welche nicht ahneten, daß sie bald die Fesseln ihrer Befreier tragen würden, noch größer. Allein in Kurzem erzeugte das Geschenk der Freiheit vielfache Strei- tigkeiten in den griechischen Staaten, wobei die Römer die Friedensstifter und Schiedsrichter machten. Ja, je größer die Reizbarkeit der Griechen war, und je mehr sich unter denselben bald Parteien für oder wider Rom bildeten, desto leichter konnten die Römer ihren schädlichen Einfluß auf Griechenlands Angelegenheiten geltend ma- chen. Indessen die Ätolier, welche sich zuerst unter den griechischen Völkern an Rom angeschlossen, waren, weil sie die von der Niederlage Philipps erwarteten Früch- te nicht geerndtet hatten, und sich von Flamininus ge- kränkt glaubten, auch die Ersten, welche von Rom abfie- len. Wenige Jahre nach der Schlacht bei Kpnoskepha- lä nahmen sie sogar an einem Krieg wider Rom sehr leb- haften Antheil.
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