1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
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Alte Geschichte.
den stärkte auch er seine Waffen zuerst durch die Besie-
gung der nordischen Barbaren. Seine Kriege mit den My-
thischen Fürsten gaben vielleicht Veranlassung zu den Wan-
derungen der Cimbern, ja, es finden sich Spuren, daß
seine Verbindung im Norden vom Don bis hoch hinauf
an die Donau sich erstreckte, und ein Angriff auf Nom
vom Norden her in seinem Plane lag.
Darüber, daß die Römer sich Cappadociens, Paphlar
goniens und Bithyniens wider ihn annahmen, entstand
der erste politische Krieg ( 83 - 85). Mithridates
begann den Kampf sehr glücklich. In wenigen Mona-
ten gelang es ihm, die römische Landmacht aus Klein-
asien, und die römische Flotte aus dem Archipelagus zu
verdrängen. Um eben diese Zeit veranstaltete er, den
Haß der Einwohner Kleinasiens gegen Rom benützend,
daß, nach der mäßigsten Angabe, achtzig tausend römische
Bürger in Kleinasien ermordet wurden. Hierauf sandte
er zahlreiche Heere nach Griechenland, um auch dieses den
Römern zu entreißen. Athen warf sich ihm freiwillig in
die Arme, und wurde der Waffenplaß, von welchem aus
sein Feldherr Arche laus sich des übrigen Griechenlands
bemächtigen sollte. Doch jetzt erschien Sylla, und setz-
te dem Glucke Mirhridatö Gränzen. Sylla eroberte
(März 87) Athen, und vernichtete in zwei großen Schlach-
ten in Bootien (86) die Heere Mithridats, so, daß die-
ser Friede wünschte. Nicht ohne harte Bedingungen woll-
te Sylla diesen Frieden gewähren. Mithridates zauder-
te aber um so mehr, dieselben einzugehen, da um diese
Zeit der Consul L. Valerius Flactus nach Asien
überging, um Sylla der weitern Führung des Kriegs zu
entsetzen. Jedoch als Flaccus durch die Treulosigkeit sei-
nes Legaten Fimbkia siel; Fimbria aber, obwohl ein
Gegner Sylla's, nun auch in Vorderasien den König von
Pontus sehr bedrängte, willigte dieser (65) in den Ver-
gleich mit Sylla ein. Mithridates versprach: sich auf
sein väterliches Erbreich zu beschränken, und den Römern
Schiffe und Geld zu liefern. Bald hierauf erlag auch
Fimbria dem Sylla, und die Truppen desselben wurden
dem syllanischen Heere einverleibk. — Asien und Griechen-
land hatten durch diesen Krieg ungemein gelitten. Be-