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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 282

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Lsr Alte Geschichte. ' )tls Germanicus nicht mehr zu fürchten war, trat die Bösartigkeit Tibers immer unverholener hervor. Ein römischer Ritter, L. Älius Sejanus, der Prae- fectus Praetorio, war (23 - 3l) der Gehülfe seiner Tyrannei. Schon früher hatte Tiberius die Wahl der Magistrate von dem Volke auf den Senat übertragen. Nun aber machte Sejanus nicht nur die Leibwache, in- dem er sie in einem Lager vor der Stadt vereinigte, doppelt furchtbar, sondern häufte auch, besonders seit Ti- berius (26) sich in die Verborgenheit zu Caprea zurück- gezogen hatte, Schandthaten und Verbrechen zu Rom, und rasete hier vornehmlich gegen düs Haus des Germa- nicus. Selbst Drusuö, der Sohn des Tiberius, kam durch ihn (23) um. Fürchterlich ward insbesondere das Gesetz gegen Hochverrats (lex majestctis'), welches, in alter Zeit bloß auf Thaten, nun aber auch auf Worte und Gedanken angewendet wurde, gegen alle geübt, wel- che dem Herrscher oder dessen Günstlinge auf irgend eine Weise in dem Wege standen. Dieses Gesetz versetzte die ganze Stadt in Angst und Beben. Man floh Gesell- schaften, Gespräche, bekannte oder unbekannte Horcher; man scheute sich sogar vor stummen und leblosen Dingen, vor Decken und Wänden. In dem Jahre 31 ward indessen Sejanus auf Ti- bers Veranlassung hingerichtet, weil er endlich diesem selbst furchtbar geworden war. Hierauf aber, nachdem Tiberius mir seinem Lieblinge seine Furcht und seine Lie- be verloren hatte, ward er noch ausgelassener in Frevel und Schandthaten, und versank, obwohl in hohem Grei- senalter, immer tiefer in den Schlamm schändlicher Lust, die ihn, so wie seine Grausamkeit nur mit dem letzten Athemzuge verließ. Der Tod hatte sich ihm furchtbar genaht. In ähnlichem Geiste, wie Tiberius, regierten alle seine Nachfolger (einen Vespasianus und Titus, und etwa auch einen D tho ausgenommen) bis aufnerva hin, mit welchem eine bessere Zeit anbrach.t Die vornehmste Ursache dieses Zeitalters der Neronen war unstreitig die allgemeine Verdorbenheit dieser Zeit. Der Glaube der Vater ward verhöhnt, und diese Verhöhnung nährte das
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